Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im Juni 2021


Am auffallendsten in den Human-Design-Charts für Juni ist die starke Betonung der Emotionen. An 19 von 30 Junitagen ist das Gefühlszentrum aktiviert, d.h. alle Menschen unterliegen dann dem Auf und Ab der Emotionen: Wut, Trauer, Freude, Schmerz, Hoffnung, Enttäuschung usw. Für 50 Prozent der Menschheit (erkennbar im individuellen Chart) ist das der Normalzustand, die anderen bekommen jetzt eine Kostprobe davon und können sich jetzt stärker als sonst wechselnden Stimmungen unterworfen fühlen.

Gefühlte Intensität

Am Himmel bzw. in den Tagescharts wird das bewirkt durch gleich zwei Planeten, Jupiter und Neptun, die seit Mitte Mai und bis Ende Juli bzw. Mitte August Tore im Gefühlszentrum aktivieren und im Human-Design-Chart mit anderen Himmelskörpern jeweils wechselnde Kanäle bilden.

Zuerst zu Neptun: Nachdem er zwei Jahre lang ein anderes Tor im Gefühlszentrum aktiviert (22, Anmut/Unmut) und dort auch schon immer wieder für wechselnde Emotionen gesorgt hat, gibt er nun von Mitte Mai bis Mitte August ein Gastspiel in Tor 36. Eines meiner „Lieblingstore“, das ich auch aus eigener Erfahrung gut kenne. „Die Verfinsterung des Lichts“ heißt es im I Ging, und es handelt von (emotionalen) Krisen bzw. dem Umgang damit. „Das Gesetz der Zyklen, in denen Niedergang ein natürlicher, aber kein bleibender Zustand ist“ lautet der Untertitel der Beschreibung im Human Design. Ich verstehe dieses Motto so, dass es eben ganz „normal“ ist, dass es auch schwierigere, krisenhafte Zustände gibt, also auch Schatten und nicht nur Licht, aber dass das Licht auch immer wieder folgt. Eine überstandene Krise erweist sich ja im Rückblick meist als sehr heilsam.

Genauer betrachtet, geht es in diesen Wochen jetzt um „die Energie und Zielstrebigkeit, trotz gegensätzlicher Strömungen unbeirrt durchzuhalten“ und so die „Krise“ zu bewältigen; dabei ist es auch wichtig, sich Veränderungen nicht prinzipiell zu verschließen (Tor 36, Linie 1). Meine Interpretation: Etwaige Schwierigkeiten mit anderen nicht als persönlichen Angriff nehmen, sondern lieber schauen, was in einem selbst gerade los ist! (Manches löst sich ja schon durch die wohlwollende Beobachtung auf.)

Neptun oder Poseidon als antiker Gott des Meeres steht für alles, was nicht greifbar ist (wie das Wasser) – also z.B. (Sehn-)Süchte und Abhängigkeiten, aber auch Spiritualität, spirituelle Zugänge. Jetzt in Tor 36 könnte er alle möglichen Emotionen, die sich im Lauf unserer Lebenserfahrungen angesammelt haben, aufwühlen. Sich damit auseinanderzusetzen, also sie anzuschauen, ist jetzt offenbar angesagt. Es ist die Chance, sich von altem Ballast zu befreien und die nötige innere Freiheit zu erlangen für alles, was kommen mag. Diese Auseinandersetzung mit den letzten noch irgendwo versteckten emotionalen Altlasten kann uns somit ein erweitertes spirituelles Bewusstsein eröffnen.

Emotionen ohne Ende

Dabei unterstützt uns Jupiter, der seinerseits das Tor der (emotionalen) Fülle, 55, aktiviert – Jupiter gilt als Lehrer und als Symbol für Erweiterung und Großzügigkeit; er verstärkt also jetzt die emotionale Kraft noch. Genauer betrachtet, ermutigt er jetzt zur Zusammenarbeit, zur Überwindung von Misstrauen und dazu, immer wieder aufzustehen und im richtigen Geist weiterzumachen. (Tor 55, Linie 1-2-3). Zum richtigen Geist gibt die 55 als „Genschlüssel“ den Hinweis, dass es um die Transformation des Opferbewusstseins geht, um immer mehr in die Freiheit zu gelangen. Je mehr wir erkennen und erfahren, dass wir nicht Opfer der Umstände sind, desto kraftvoller wird das Leben und desto freier fühlen wir uns.

Am stärksten spürbar wird die geballte emotionale Power voraussichtlich  am 2.-7., 11.-14. und 18.-27. Juni, wenn nämlich das emotionale Zentrum für alle aktiviert ist; an den erstgenannten und letztgenannten Tagen kann sich die Emotion auch direkt Luft verschaffen (der ganze Kanal der Vergänglichkeit, 35-36, zwischen Gefühlszentrum und Kehle ist dann aktiviert); in der Monatsmitte stehen eher heftige, plötzliche Stimmungswechsel sowie Provokationen auf dem Programm (Kanal 39-55, Launenhaftigkeit, zwischen Wurzel- und Gefühlszentrum).

Kommunikation oder nicht

Die ersten drei Juniwochen dürften außerdem dadurch gekennzeichnet sein, dass es immer wieder Nachhol- oder Korrekturbedarf  gibt bei allem, was mit Kommunikation zu tun hat. Wundern wir uns nicht über Verkehrshindernisse, Aussetzer bei elektrischen Geräten, beim Computer oder Handy oder über schlichte Missverständnisse. (Kommunikationsplanet Merkur ist vom 30. Mai bis 22. Juni rückläufig). Gut ist diese Zeit, um längst fällige Kommunikation nachzuholen, z.B. liegengebliebene Mails zu beantworten, oder um den Schreibtisch aufzuräumen und Computer, Drucker etc. auf Vordermann zu bringen.

(Kaum hatte ich dies geschrieben, gab es bei mir in der Wohnung einen Stromausfall! Wie passend...)

Themenwechsel

Zur Monatsmitte hin gibt es einen Wechsel bei drei langsamer laufenden Planeten (Saturn, Pluto, Uranus), also bei Themen, die längere Zeit wirksam sind.

Am 10./11. Juni wechseln Saturn und Pluto wieder zurück an die Stelle, die sie früher schon innehatten. Saturn verlässt am 10. das Tor des Zuhörers (Tor 13, Die Gemeinschaft), in dem er einen guten Monat verbracht hat, und geht wieder in die Sensibilität (Tor 19, Die Annäherung), wo er bis in den September hinein bleiben wird. Das Achten auf Bedürfnisse und Empfindsamkeiten rückt damit wieder in den Fokus, Saturn verlangt Aufmerksamkeit dafür. Was sind wirklich echte Bedürfnisse, bei mir selbst und bei anderen?

Pluto befindet sich noch bis 10. Juni im Tor der „Beschränkung“ im Wurzelzentrum –  Motto: Es muss erst mal abgewartet werden, bevor etwas Neues sich Bahn brechen kann. Am 11. Juni früh wechselt er zurück zur „Inneren Wahrheit“ im Kopfzentrum. Damit steht er rückläufig wieder an der Stelle, an der er bereits seit Januar 2019 gut zwei Jahre lang gestanden hatte und die er jetzt nochmal bis in den Januar aktivieren wird. Es ist also eine Zeit der erneuten Überprüfung dessen, was „Wahrheit“ bedeutet. „Die innere Wahrheit“ als Human-Design-Tor ist individuell und unterliegt der Energie der Mutation. Demnach geht es um ganz persönlich eigene Wahrheiten (in der Mehrzahl!), die sich plötzlich zeigen und auch auf unerwartete Weise ändern können. Also: Was gilt für mich, was erkenne ich als wahr, wichtig und richtig, egal, was andere davon halten? Für ein paar Tage (12.-17. Juni) dürfte dieser Druck zum Denken und Grübeln (wieder) verstärkt für alle spürbar sein (und er wird uns später im Jahr noch mehr beschäftigen).

Rückverbindung

Am 17. Juni wechselt Uranus seine Position: weg vom „Grübeln“ (Tor 24, Die Wiederkehr) das er die letzten dreieinhalb Monate (sowie den größten Teil des vergangenen Jahres 2020) aktiviert hat,  hin zu einer neuen Thematik: der Ausrichtung und Orientierung (Tor 2, Das Empfangende). Dort bleibt er zunächst bis Ende Oktober. Die kommenden vier Monate könnten also geprägt sein von der Frage: Wohin geht es für mich? Was entspricht mir jetzt wirklich? Wo ist mein Platz? Und hier kann Uranus (sozusagen der Revoluzzer unter den Planeten) Überraschungen und unerwartete Entwicklungen aller Art bringen. Der springende Punkt ist hier, dass diese (Neu-)Ausrichtung sich im Inneren entwickelt bzw. im Anschluss nach „oben“, zur eigenen kosmischen Oberleitung.

Den eigenen Fokus zu finden – worauf möchte ich mich/möchten wir uns konzentrieren? – könnte helfen, um hier „in der Spur“ zu bleiben. Die Kraft dazu steht uns insbesondere vom 6. bis 10. Juni und vom 26. Juni bis 1. Juli zur Verfügung (Kanal 9-52, Konzentration). Mir scheint, dass jedem Einzelnen zum Ende des Monats so einiges klarer sein dürfte!

FAZIT

Es besteht zwar Aktivitätsdrang, aber möglicherweise geht es in mancherlei Hinsicht noch nicht so aktiv voran, wie man sich das vielleicht wünschen würde. Aufräumen ist angesagt, sowohl bei den Emotionen, also alten gefühlsbelasteten Themen, als auch auf dem Schreibtisch. Besonders die ersten drei Juniwochen sind eine gute Zeit, um alten Ballast abzuwerfen, um zu erledigen, was liegen geblieben ist, und immer mehr Klarheit entstehen zu lassen. Wobei es beim konkreten Vorgehen wie immer wichtig ist, auf die eigene innere Autorität und die dem persönlichen Typ entsprechende Strategie zu achten. Was stimmt für mich persönlich? Mit zunehmender Klarheit im Inneren können sich dann neue Weichenstellungen abzeichnen, die der eigenen tieferen Wahrheit entsprechen. Also: Atmen wir tief durch, lauschen wir nach innen und bereinigen, was bereinigt werden möchte. Und freuen wir uns an der Helligkeit!


Anna Bahlinger








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