Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im Juli 2017

 

Zwei Faktoren sind es im Wesentlichen, die diesen Monat aus der Human-Design-Perspektive kennzeichnen: Druck und Drang einerseits und Denken, Analysieren andererseits.

 

Weiter wollen

 

Zuerst zum Druck und Drang. Den Druck, weiterzukommen, uns zu entwickeln auf der konkret materiellen Ebene, haben wir schon das ganze Jahr (Pluto in Tor 54, Ehrgeiz); er bringt uns die Anschubkraft für Unternehmungen aller Art, und insofern ist 2017 auch das Jahr der „Startups“, der neuen Unternehmen und Unternehmungen! Bis 17. Juli steht dabei übrigens noch der Zusammenhang zwischen der materiellen und der spirituellen Ebene auf der Tagesordnung (Tor 54, 4. Linie: Erleuchtung/Erdunklung): spirituelle Erweiterung durch materielles Vorankommen, die Auseinandersetzung mit der konkreten Welt als Basis für spirituelle Erkenntnisse und Erlebnisse? Oder spirituelles Eingebettetsein als der Boden, auf dem auch materiell etwas wachsen kann? Gibt es überhaupt eine Trennung zwischen diesen Ebenen?

Nach dem 17. Juli wird es dann wieder materieller – und dann wird auch eine Neigung bestehen, wenn es auf „offiziellem“ Wege nicht weitergeht, inoffizielle Kanäle für das Weiterkommen zu nutzen (Tor 54, 3. Linie: Versteckte Interaktionen). Wobei übrigens Saturn (ab 12. Juli in Tor 26, Gerissenheit) in seiner Rolle als „Richter“ unter den Planeten vermutlich dafür sorgen wird, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Vielleicht werden dann auch noch mehr Machenschaften aufgedeckt? – Aber das sei jetzt eher nur am Rande bemerkt, es wird uns auch im August noch beschäftigen.

 

Wurzeln

 

Zurück zum Druck und Drang. Nicht nur Pluto, sondern auch die Sonne und vor allem die Erde durchlaufen in diesem Monat immer wieder Tore im Wurzelzentrum und verstärken damit die Thematik. Nämlich die Thematik Bodenhaftung, Urvertrauen, Standfestigkeit gepaart mit dem Druck und Drang, hinauszugehen und etwas zu bewegen in der Welt. Wenn diese „Bodenhaftung“ gewährleistet ist (im Human-Design-Chart: Wurzelzentrum definiert, also eingefärbt), kann man auch mit stressigen Situationen besser umgehen - und neigt vielleicht auch dazu, sich selbst Stress zu machen; wenn es ein offenes Thema ist (Wurzelzentrum offen, also weiß), stellt sich einem immer wieder die Frage: Was ist meine Grundlage im Leben, auf der ich stehen kann; worauf kann ich bauen, was gibt mir Sicherheit? Wie die aktuelle Situation jetzt empfunden wird, hängt also von der persönlichen Ausstattung ab. Für viele kann es sich jetzt so anfühlen, als hätten sie einen sichereren Boden unter den Füßen, von dem aus sie aktiv werden können; für manche andere kann auch das Gefühl von Druck und Stress verstärkt sein. Hier sei geraten, sich nicht verrückt machen zu lassen, sich nicht zu etwas drängen zu lassen, was einem nicht selbst entspricht. Das, was einem entspricht, kann aber jetzt neue, innovative Anfänge erleben. Auf jeden Fall liegt viel Power in der Luft, es will (und kann) etwas bewegt werden.

 

Überprüfung

 

Dann zum zweiten eingangs erwähnten Thema. Der Bereich des Denkens, der Zweifel und Ideen ist ebenfalls schon eine Weile aktiviert. Schon länger wird in vielen Bereichen das bisher Bestehende in Zweifel gezogen, werden bisherige Gewissheiten in Frage gestellt (Neptun in Tor 63, Zweifel – seit Ende Februar und noch bis März 2019!) – und andererseits kommen neue Ideen auf, können hier und dort neue Zusammenhänge begriffen werden, die sich halten können oder auch nicht (Saturn in Tor 11, Der Friede/Ideen, noch bis 12. Juli). Nichts gilt mehr, alles scheint möglich, auf oft unsicherer Grundlage.

In diesem Denkbereich gibt es nun eine Verschiebung: Am 10. Juli wechseln die Mondknoten ihre Position – vom Jasagen aus dem Bauch und intensiven Fühlen (Tor 29, Das Wasser, bzw. 30, Das Feuer) geht es nun zu vorläufigen Antworten (Tor 4, Jugendtorheit) und zu Regeln und Prinzipien (Tor 49, Revolution). Das Spannende dabei ist, dass damit der ganze Kanal 63-4 aktiviert wird, d.h. das logische Denken – und dass diese Aktivierung für uns alle volle vier Monate bestehen bleibt. Was heißt das? Den ganzen Sommer und Herbst über (vom 11. Juli bis 18. November 2017 – mit einer kleinen Unterbrechung vom 14. bis 18. Juli) stehen wir unter Druck, alles immer analysieren zu müssen, logisch überprüfen zu müssen. Wenn X so und so ist, was folgt daraus für Y? Und hat das Bestand für die Zukunft? Welche Muster, welche Regeln lassen sich für die Zukunft ableiten?

 

Das Karussell im Kopf

 

Noch stärker als bisher wird alles hinterfragt, und jetzt werden auch sozusagen provisorische Antworten gegeben, werden Hypothesen aufgestellt, die aber nicht „stimmen“ müssen, die erst noch zu überprüfen sind. Das Karussell im Kopf läuft. Diese Art zu denken ist das, was die Wissenschaft antreibt, und insofern eine wunderbare Sache. Fragwürdig wird sie nur, wenn sich die Zweifel und das Hinterfragen auf uns selbst richten, wenn wir kein gutes Haar mehr an gar nichts lassen; dann kann sich sehr viel Verunsicherung breit machen.

Also: Diese Kraft des Durchdenkens, des Analysierens sollte auf etwas gerichtet werden, was im Außen gefragt ist, da kann man damit grandiose Lösungen finden! Im beruflichen Bereich z.B. oder in technischen Dingen. Da ist jetzt eine Superzeit, um Dinge wirklich auf Herz und Nieren zu überprüfen, fokussiert dranzubleiben und stichhaltige neue Formeln und Abläufe zu erfinden. (Übrigens: Für Leute wie mich selbst, die Tor 4 im Geburtschart haben, besteht schon seit Februar dieser ganze Kanal – und noch bis März 2019! – und meine Erfahrung damit ist, dass er mir hilft, fokussierter zu sein, weniger ablenkbar, z.B. ganz konkret beim Schreiben dieser Monatsvorschauen. Es fällt mir leichter als sonst, bei einem Gedanken zu bleiben, ihn weiter- und genauer auszuführen, statt nach jedem Wort schon wieder woandershin zu springen.)

 

Flügel

 

All dies wird begleitet und ergänzt von der Kraft der Innovation (Uranus in Tor 3, Die Anfangsschwierigkeit/Ordnen, vom 19. Mai bis 23. Okt.). Ungewöhnliche, völlig neue Ordnungen und Strukturen können aufblitzen, können plötzlich da sein, noch nie betretene Wege können sich eröffnen – und das auch und gerade dann, wenn zunächst überhaupt nichts zu gehen scheint. Etwas überraschend Neues ist plötzlich da. Auch das ist ein Kennzeichen dieses Sommers! Wer sich also nicht von Zweifeln abhalten oder vom Stress überrollen lässt, dem können sich völlig neue, bisher undenkbare Möglichkeiten wie von selbst auftun.

Ganz besonders gilt das an den Tagen vom 19. bis 24. Juli, wenn nämlich der ganze Kanal 3-60 aktiviert ist und die Kraft der „Mutation“ bringt: Aus Chaos und Beschränkung (Tor 60) entsteht etwas noch nie Dagewesenes (Tor 3, Ordnen).

 

Was noch?

 

Schauen wir uns zum Schluss noch weitere Themen an, die im Juli jeweils für ein paar Tage aktiviert sind – in chronologischer Reihenfolge:

Vom 4. bis 6. Juli geht es inspirierend zu (Kanal 11-56, der Kanal der Neugier und der Sucher, ist von Saturn und Merkur aktiviert). Aus dem, was wir erlebt haben, können sich anregende Geschichten entwickeln, die wir anderen erzählen können. Märchen, Fabeln, aber auch Autobiografien oder allgemein inspirierende Ideen aus dem eigenen Erfahrungsschatz liegen in der Luft und wollen (und können) jetzt mitgeteilt werden.

Vom 10. bis 15. Juli steht Kreativität auf der Tagesordnung (Kanal 16-48, Wellenlänge/Talent, wird von Venus und Jupiter aktiviert). Wunderbare Tage, um sich künstlerisch zu betätigen, um die Sinne und überhaupt alles Schöne, Ästhetische zu genießen und zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht finden die obigen Ideen jetzt ihre ästhetisch-künstlerische Form?

Ab 11. Juli geht es wie beschrieben los mit dem Druck zur Analyse, zum Durchdenken von allem und jedem (Kanal 63-4) – darüber steht ja schon oben mehr. Lassen wir uns nicht in die Zweifel hineinziehen!

Und vom 19.-24. Juli gibt es dann möglicherweise die verstärkten Durchbrüche von innovativ Neuem auf allen Ebenen (Kanal 3-60). Siehe oben!

 

FAZIT

 

Wieder ein kraftvoller Monat, angetrieben von dem Druck weiterzukommen und gespickt voll mit Anregungen, Kreativität, Ideen und Denkmodellen – und nicht zuletzt mit Innovationen. Jetzt ist vieles möglich, und zwar auf kreativ-neue Weise. Das gilt natürlich für alle und in allen möglichen Bereichen; allüberall gibt es Veränderung. Am Alten festzuhalten, hat wenig Sinn und würde eher hinderlich wirken. Sich erden ist der Schlüssel, um bei all den Umbrüchen „bei sich“ bleiben zu können: sich erden durch Bewusstmachung, was einem wirklich wichtig ist, und indem man auf den Körper, unsere irdische Basis, achtet. Von Zweifeln oder Stress sollte man sich jetzt möglichst nicht persönlich tangieren lassen. Die „innere Sicherheit“ findet man wie immer in der persönlich eigenen inneren „Autorität“ – Faustregel: Auf den Bauch vertrauen! Mit dieser Art von innerer Sicherheit, auf dieser Basis bieten sich jetzt überraschende Möglichkeiten – freuen wir uns also auf einen kreativen Sommer!

 

Anna Bahlinger