Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im Juni 2017

 

Die Hintergrundmelodie bleibt im Juni gegenüber der zweiten Maihälfte im Wesentlichen unverändert, die Dynamik der Geschehnisse wird also in etwa gleich bleiben. Es gibt aber ein paar Feinheiten, die sich ändern, und damit lässt sich ein neuer Schwerpunkt erkennen. Also:

Wie das ganze Jahr 2017 ist auch dieser Monat geprägt von dem Drang, vorankommen zu wollen auf der konkret-irdischen Ebene (Pluto in Tor 54, Ehrgeiz). Für alle geht es – mehr oder weniger ausgeprägt - darum, etwas zu bewegen, nicht stehen zu bleiben. Es will etwas vorangebracht werden, tief aus dem Inneren heraus. Interessanterweise besteht hier aber jetzt eine deutliche Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen materiellem Vorankommen und Spiritualität zu erfahren (Tor 54, Linie 4, Erleuchtung/Erdunklung, vom 7. Juni bis 17. Juli) – Spiritualität im Alltag steht also auf der Tagesordnung, oder Weiterentwicklung im persönlichen und spirituellen Sinne gerade durch die Auseinandersetzung damit, was im konkreten Leben bewegt werden kann, was da wie funktioniert. Denn letztendlich sind das Materielle und das Spirituelle gar keine Gegensätze – oder doch?

 

Logik und Spiritualität

 

Dazu kommt, dass sich – wie schon seit Ende Februar - im Bereich des Denkens durchaus logische Ansätze, logische Fragestellungen (Tor 63, Zweifel) verbinden mit der Qualität der Sehnsüchte, der Unklarheit, des gerade Nicht-Logischen, also auch der Spiritualität (Neptun). Was ja ein Widerspruch in sich ist. Das könnte heißen, dass logische Fragestellungen möglicherweise verwässert werden, verschwommen und nicht richtig greifbar sind... oder auch umgekehrt: dass das Nicht-Greifbare in den logischen Bereich (z.B. der Wissenschaft) mit einbezogen werden könnte, dass also Wissenschaft und Spiritualität einander näher kommen. Dies ist eine Zeittendenz, die lange bestehen bleibt, nämlich bis ins Jahr 2019 – aber jetzt im Juni/Juli könnte die Verbindung der Bereiche Erde/Materie sowie Logik einerseits und Himmel/intuitiv-spiritueller Zugang andererseits deutlicher spürbar werden; ich könnte mir vorstellen, dass sich jetzt für noch mehr Menschen neue Wahrnehmungsweisen und Fragestellungen auftun.

 

Ideen auf dem Prüfstand

 

Ein ähnliches Thema beleuchtet Saturn. Dieser „Richter“ unter den Planeten (er steht für Strenge, Disziplin, feste Strukturen) gibt uns auch in diesem Monat Anlass, unsere Ideenwelt, die Philosophien und Ideologien, zu überprüfen (Tor 11, Der Friede/Ideen). Hier können auch ständig neue Ideen entwickelt werden, die dann einer strengen Prüfung unterzogen werden. Welche Ideen und Philosophien, ob alt oder neu, haben Bestand? Das Denken, die Ideen und die Zweifel prägen also weiterhin die Zeitqualität. Wir dürfen auch in diesem Monat darauf gefasst sein, dass uns immer wieder Einfälle kommen angesichts dessen, was wir erleben, und dass der Verstand schnell dabei ist, alles auch wieder zu hinterfragen. (Dass bisher für sicher gehaltene Vorstellungen nicht mehr so sicher sind, zeigt sich ja jeden Tag in den Medien. Dass Tatsachen und Wunschvorstellungen gern verschwimmen, manchmal auch.) Da ist es sicherlich besonders wichtig, dass man sich nicht verunsichern lässt, nicht anfängt, an sich selbst zu zweifeln!

 

Innovative Neuordnung

 

Ein gewisses positives Gegengewicht zu all dem Hinterfragen scheint mir Uranus zu liefern:

Dieser „Revoluzzer“ unter den Planeten – er steht für alles Plötzliche, Innovative, Unvorhergesehene – aktiviert die Kraft der Neuordnung (Tor 3, Die Anfangsschwierigkeit/Ordnen, bis Oktober). Es wird also in diesem Sommer nicht nur vieles in Zweifel gezogen, sondern es besteht auch die reale Aussicht, dass sich immer wieder etwas unerwartetes Neues auftut, dass in allen möglichen Bereichen Innovationen entstehen, Ansätze zu völlig neuartigen Möglichkeiten aufblitzen. Übrigens: Vom 2. bis 7. Juni befindet sich auch die Venus genau an derselben Stelle wie Uranus – speziell an diesen Tagen könnte sich also auch völlig Neues entwickeln in all den Bereichen, die das Leben schön machen: Ästhetik, Geld und vor allem: Beziehungen. Hier könnte es in dieser Zeit um Pfingsten ganz schön prickeln! Und vielleicht entsteht da ja auch einiges, was es so noch nicht gab (was genau, dafür fehlt mir die Phantasie – neue Formen des Zusammenlebens vielleicht?). Es gilt jetzt einfach dem Fluss des Lebens zu folgen (denn ebenfalls vom 2. bis 7. Juni ist Kanal 5-15, Rhythmus/Im Fluss sein, aktiviert). Und dann könnten es im positiven Sinne aufregende Pfingsttage werden!

 

Wasser und Feuer

 

Langweilig wird es also aller Voraussicht nach auch im Juni nicht. Offenbar geht es darum, das, was ist, anzunehmen, grundsätzlich Ja zum Leben zu sagen, was auch immer es bringen mag, und auch wenn es möglicherweise anstrengend, „verzehrend“ daherkommt (die Mondknoten aktivieren Tor 29, Das Wasser/Ja-Sagen und Tor 30, Das Feuer/Leidenschaften); gerade in den ersten Junitagen kann sich das auch schon mal wie Ausgebranntsein anfühlen (Tor 30, 4. Linie: „Ausgebrannt“, 25. Mai bis 5. Juni), und hier kann es helfen, ganz einfach und direkt vorzugehen (Tor 29., 4. Linie: „Direktheit“). Natürlich heißt „Ja-Sagen“ auch nicht, man sollte unkritisch alles auf sich nehmen und sich womöglich damit übernehmen. Bei allen Entscheidungen ist immer auf die eigene innere Autorität zu achten, wie sie sich im persönlichen Human-Design-Chart zeigt. Diese aktuelle Mondknoten-Aktivierung könnte man vielleicht auch als Übungsmöglichkeit verstehen, wie man auf sich selbst achtet und Ja sagt zu dem, was einem wirklich entspricht. Aber mit einem grundsätzlichen Ja zu all den Möglichkeiten, die sich jetzt bieten, und geschickter Auswahl bei den Feinheiten kann es dann auch ganz schön kreativ zugehen! Kreativität, aus der eigenen Intuition heraus Lösungen finden – das ist das, was uns diesen Monat weiterbringt (Jupiter in Tor 48, Der Brunnen; besonders kreativ im künstlerischen Sinne dürften die Tage vom 10. bis 12. Juni werden, hier ist der ganze Kanal 48-16, Die Wellenlänge/Talent aktiviert; ebenfalls auch gleich am 1. Juni).

 

Was noch?

 

Auffallend ist, dass in den ersten knapp drei Juniwochen gute Möglichkeiten zum Ausdruck, zum Umsetzen und zur Kommunikation bestehen (die Sonne aktiviert nacheinander verschiedene Kehltore, gleichzeitig sind noch weitere „Anschlussstellen“ zur Kehle jetzt aktiviert). Etwas umsetzen, sich ausdrücken können – das klappt also jetzt wahrscheinlich bei vielen Menschen besser als sonst. Die neuen Ideen oder die Zweifel am Bestehenden können also auch verbalisiert werden. Etwa ab 20. Juni wird die Fähigkeit zum Ausdruck tendenziell abgelöst von einem eher inneren Gefühl der Selbstsicherheit; möglicherweise ergibt sich jetzt auch eine neue innere Ausrichtung (Tor 15, 10 und 2 im Selbst sind aktiviert). Gute Tage, um in Liebe zu sich selbst dem zu folgen, was einem im Inneren entspricht! Der Juni endet dann mit der Betonung auf der Wurzel, der Bodenhaftung (ca. ab 25. Juni) – vielleicht kann jetzt die neu gefundene Ausrichtung gleich verankert werden? Auf jeden Fall dürfte die Bodenhaftung ein guter Ausgleich sein zu zu all dem mentalen Um- und Aufbruch.

Erwähnt sei noch, dass es bei all dem sicherlich hilft, auf die eigene Gesundheit zu achten. Es bringt uns – nicht nur in diesem Monat! – voran, das Wohlbefinden des Körpers zu stärken und auf seine Bedürfnisse zu achten (Jupiter im Milzzentrum). Also: Nutzen wir die Gelegenheiten, uns draußen in der Natur zu bewegen, zu schwimmen, zu laufen, zu wandern...

 

FAZIT

 

Die Umbauprozesse gehen weiter. 2017 ist das Jahr des Vorankommens, und jetzt im Juni geht es stark um den Zusammenhang zwischen dem konkreten Leben und der Spiritualität. Nehme ich das Leben an, so herausfordernd es auch manchmal sein mag, und sehe ich die Möglichkeiten, die darin liegen, und den tieferen Sinn in all den Veränderungen? Ganz konkret können plötzlich Innovationen aller Art auftauchen, in allen Lebensbereichen, unvorhergesehene Möglichkeiten und Entwicklungen. Altes wird in Frage gestellt, Neues scheint auf. Flexibilität ist nach wie vor angesagt, und was sicherlich hilft, ist das innere Wissen darum, was für einen selbst wirklich zählt. Dann können sich zahlreiche kreative Möglichkeiten ergeben. Nichts erzwingen wollen, ist die Devise, und schon gar nicht an Altem festhalten wollen, sondern reagieren auf das, was sich bietet (oder je nach Typ: sich einladen lassen)! Also: Hören wir auf die innere Autorität - und genießen wir die Vielfalt des Lebens!

 

Anna Bahlinger