Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im 4. Vierteljahr 2018

 

 

Die letzten drei Monate dieses turbulenten Jahres sind aus Human-Design-Sicht von einem durchgehenden Thema geprägt, das ab der vierten Oktoberwoche aktiviert ist: die „Mutation“ oder Innovation – der Druck und die Kraft für die Entstehung von völlig Neuem. Zuvor, in den ersten drei Oktoberwochen, gibt es nochmal eine gute Gelegenheit zur persönlichen Klärung und Stärkung. Aber schauen wir genauer.

 

 

Oktober: Selbst-Stärkung

 

Der Oktober ist wie jedes Jahr der Monat, in dem das Thema Wohlbefinden und Gesundheit stark betont ist (die Sonne durchläuft nacheinander verschiedene Tore im Milz-Zentrum). Generell also eine gute Zeit, auf die Bedürfnisse des Körpers zu achten, der Körperintelligenz zu folgen und es sich gut gehen zu lassen – sich zu stärken, bevor es Winter wird. In diesem Jahr kommt dazu noch ein besonderer Sinn für Schönheit, für die angemessene Form (Kanal 57-10, Vollendete Form, 1.-4. und 7.-14. Okt.) – oder man könnte auch sagen, das Gespür dafür, welche Formen, welches Verhalten in welcher Situation angemessen ist. Also: Wohlbefinden kommt durch angemessenes Auftreten, und angemessenes Auftreten ergibt sich aus Wohlbefinden, gepaart mit Instinktsicherheit. Und auf den Instinkt, die Intuition, gilt es jetzt besonders zu achten.

Noch ein Thema wird relevant: Der Drang voranzukommen im Leben und in der Gesellschaft (Kanal 54-32, Transformation, 4.-7. und 14.-19. Okt.). Was und wer hilft mir, mich weiterzubewegen und meine Lebenssituation zu verbessern?

Der springende Punkt in der ersten Monatshälfte scheint mir die Selbstliebe zu sein (Saturn in Tor 10, Das Auftreten/Die Liebe zum Selbst, bis 18. Okt.): Wie gehe ich mit mir selbst um, wie trete ich nach außen auf? Diese Fragen erfordern jetzt Beachtung.

 

Nimmt man diese Themen zusammen, so zeigt sich in den ersten drei Oktoberwochen eine perfekte Ausgangslage, um erneut zu prüfen und zu klären, was einem gut tut, was dem tief inneren Selbstverständnis entspricht und wo man hin möchte in der Welt. Die Frage ist also: Was entspricht mir wirklich? – Sind die persönlichen Eckdaten erst mal klar, kann jetzt auch die stimmige äußere Form entwickelt werden und es können Kontakte geknüpft und genutzt werden, um voranzukommen. Kurzum: Es ist jetzt eine gute Zeit für die Selbstfindung und Selbststärkung und für das Einnehmen des eigenen Platzes in der Welt.

 

 

Was und wer zählt?

 

Dieses Prüfen erstreckt sich auch auf den Bereich Beziehungen oder generell Werte (ab 6. Oktober bis zum 17. Nov. ist die Venus rückläufig – der Planet, der alles Schöne im Leben symbolisiert). In dieser Zeit können auch alte Beziehungen bzw. Beziehungsthemen wieder auftauchen und uns beschäftigen, und wir sind eingeladen zu schauen, was uns denn jetzt wirklich wertvoll und wichtig ist. Was ist gut daran, wie ich derzeit meine Beziehungen lebe, was möchte ich anders? Oder generell: Was ist für mich das Schöne im Leben? Was zählt wirklich?

 

 

Mutation...

 

Ab dem 22. Oktober geht es dann los mit dem erwähnten durchgehenden Thema der „Mutation“ oder „Innovation“, das das Geschehen in den Wintermonaten prägen dürfte (Kanal 60-3, Mutation, zwischen Wurzel- und Sakralzentrum, vom 22. Okt. 2018 bis 20. Febr. 2019).

Was bedeutet das? Interessant wird es sicherlich für alle diejenigen, die von Haus aus ein offenes Wurzel- und/oder Sakralzentrum haben. Für sie steht diesen ganzen Winter über tendenziell mehr Anschub- bzw. Durchhaltekraft und Ausdauer zur Verfügung, Stress dürfte besser auszuhalten sein (Wurzel) und es dürfte ein besseres Gefühl dafür da sein, wann etwas genug ist (Sakralzentrum). (Was das Sakralzentrum angeht, bin ich gespannt auf Rückmeldungen von Manifestoren, Projektoren, Reflektoren!). Wobei diese Kraft mal spürbar ist, mal nicht – es handelt sich um fluktuierende, pulsierende Energie.

Konkret inhaltlich handelt es sich beim „Mutations“-Kanal um die Kraft der „Beschränkung“ (Tor 60 im Wurzelzentrum) in Verbindung mit der Energie für eine Neuordnung (Tor 3, Die Anfangsschwierigkeit, im Sakralzentrum) – der nicht planbare Prozess, dass an einer Stelle, an der zunächst „nichts geht“, plötzlich etwas völlig Neues entsteht, das es so noch nicht gab – ähnlich einer biologischen Mutation.

Die Menschen, die ich kenne, die diesen Kanal in ihrer eigenen Ausstattung haben, finden immer wieder neue Herangehensweisen auch an eingespielte Abläufe (etwas so zu machen, wie es „schon immer“ gemacht wurde, ist für sie eher eine Zumutung), sie müssen sozusagen alles immer wieder von Grund auf neu machen, müssen es neu „erfinden“ – auch sich selbst und ihr Leben. Wobei das nicht ohne Weiteres einfach so geht, es gibt da oft lange Perioden, in denen vielleicht klar ist, dass das Alte nicht mehr stimmt, aber das Neue noch nicht absehbar ist. Bis es irgendwann plötzlich da ist.

Es ist also keine Energie, mit der zum hunderttausendsten Mal dieselben Abläufe abgearbeitet werden können, sondern eine Kraft, die Neues in die Welt bringt. Leider etwas unbequem für diejenigen, die es gern so hätten wie immer (hier fasse ich mich an die eigenen Nase), aber super für diejenigen, die offen sind für alles Neue, für alles aufregend Innovative. Anders gesagt: Für die stimmige Neuordnung des Lebens.

 

und Innovation

 

Was bedeutet das jetzt für die Zeitqualität in diesen Herbst- und Wintermonaten? Ich schätze, dass auf jeden Fall die gefühlte und tatsächliche Unberechenbarkeit in allen Bereichen noch zunimmt.

Die „Beschränkung“ (Tor 60 im Mutationskanal) wird vom südlichen Mondknoten aktiviert; er steht für die Frage, wo wir herkommen auf der Lebensbahn – und so gesehen, geht es also um Aufbruch aus alten Strukturen bzw. um deren Transformation in etwas Neues, für jeden persönlich und für uns alle.

Die „Neuordnung“ (Tor 3 im Mutationskanal) wird interessanterweise von Uranus aktiviert, dem Planeten, der seinerseits für alles Plötzliche, Unberechenbare, Umstürzlerische steht – hier haben wir also eine Potenzierung des Überraschungseffekts. Mit anderen Worten: Wir sollten uns über gar nichts wundern! Aber vielleicht können wir das, was sich an unerwartet genial Neuem zeigt, dankbar annehmen und aufgreifen.

Allüberall im eigenen Leben oder um uns herum können also in diesen Monaten immer wieder völlig neue Ansätze aufblitzen, auf völlig unvorhersehbare Art und Weise. Da kann man nichts erzwingen und auch nichts planen, man kann nur akzeptieren, dass vielleicht auch erst mal kein Weg sichtbar ist – und sich dann freuen, wenn sich irgendwann etwas völlig Unerwartetes, Neuartiges auftut.

Dazu kommt ja auch noch, dass im Bereich des Denkens, der bisherigen, ehemals verlässlichen Welt der Logik, schon seit einiger Zeit und auch weiterhin nichts mehr so gilt, wie es mal war (Neptun, der Planet des Nicht-Greifbaren, aktiviert Tor 63, Zweifel, seit Febr. 2017 und noch bis März 2019). – Der Umbauprozess auf allen Ebenen des Lebens geht also verstärkt weiter.

 

Wie gesagt, das ist sozusagen die Grundenergie diesen Spätherbst und Winter über. Ich bin wirklich gespannt, wie sie sich konkret auswirkt und was da alles an neuen Ansätzen entstehen wird.

 

 

November: Individualismus

 

Der November ist wie jedes Jahr von starkem Individualismus geprägt (Sonne und Erde durchlaufen „individuelle“ Tore und bilden immer wieder für ein paar Tage entsprechende Kanäle); die beschriebene „mutative“ Grundenergie verstärkt zusätzlich den Individualismus. „Individualismus“ heißt hier: Ich bin so, wie ich bin, und kann nicht anders, als mein Ding zu machen, egal, was andere davon halten. Da geht es nicht um Gefallen-Wollen oder um ein Eingliedern und Anpassen an die Gesellschaft oder Gemeinschaft, sondern um die eigene Wahrheit (die dann der Gesellschaft vermittelt werden will).

In diesem Jahr ist der November außerdem – wie ansatzweise schon der Oktober – deutlich geprägt von dem Drang weiterzukommen in der konkret-materiellen Welt (Kanal 54-32, Umwandlung/Transformation, zwischen Milz- und Wurzelzentrum, vom 9. bis 23. Nov. durchgehend aktiviert). Das steht etwas im Widerspruch zum Individualismus, der sich ja nicht so leicht in bestehende Verhältnisse einpasst. Interessanterweise ist es die Venus, die (zusammen mit Pluto) diesen Kanal aktiviert, zuerst noch – wie oben beschrieben – rückläufig, dann ab 18. Nov. wieder direktläufig. Was bedeutet das?

 

 

Beziehungen neu erfinden

 

Die „Umwandlung“ bzw. der Druck zum Weiterkommen (mit Pluto angetrieben aus dem tiefsten Inneren) bezieht sich auf den Bereich der Werte und der Beziehungen, der alten oder der aktuellen oder zukünftigen... Die Frage könnte also sein: Wie kann ich Beziehungen nutzen, um voranzukommen? Oder: Wie kann ich das Vorankommen, die „Karriere“ so gestalten, dass sie meinen wirklichen Werten entspricht? Oder auch einfach: Wie geht es weiter mit meinen Beziehungen? Wie komme ich damit voran? Es geht um die Umwandlung von allem Schönen, von Werten und Beziehungen, in Zeiten der Mutation und Innovation. Individuell passende Beziehungsformen neu „erfinden“, könnte das Motto sein, die eigenen Werte (auch: Geldthemen) überprüfen und Neues zulassen, also neue intuitive Erkenntnisse oder auch ein neues Körperempfinden (Milzzentrum!) zu diesen Themen entstehen lassen. Vielleicht ist es jetzt auch so, dass die bisher gewohnte, stark mentale Orientierung in dieser Gesellschaft immer mehr der individuellen, tendenziell eher am „Bauchgefühl“ ausgerichteten Orientierung weicht? D.h., dass jede(r) für sich selbst überprüft, was für ihn/sie „stimmt“ – anhand der eigenen „Autorität“, d.h. eben anhand des Bauchgefühls, des Instinkts, der Emotionen? Das wäre ja das, was Human Design seit Anbeginn empfiehlt... Und sowas wie ein gesellschaftlicher Zusammenhalt, die Basis des Zusammenlebens, dürfte/müsste sich dann daraus ebenfalls „neu erfinden“.

Es sind schon spannende Zeiten, in denen wir leben.

 

 

Verständigung oder nicht

 

Dass im November Merkur mal wieder rückläufig wird (vom 17. Nov. bis 6. Dez.), spielt da zwar eher eine untergeordnete Rolle, sei aber dennoch erwähnt. Dadurch könnte sich einiges an Missverständnissen, Schwierigkeiten mit der Kommunikation und mit Kommunikationsgeräten etc. in diesen drei Wochen erklären. Also: Neue Computer, Handys und dergleichen besser vor oder nach dieser Phase kaufen, Verträge unterschreiben ebenso (es könnten umgetauscht bzw. nachverhandelt werden müssen). Fürs Nacharbeiten oder Reparieren eignet sich diese Zeit jedoch ausgesprochen gut.

 

 

Dezember: Austausch und Ausblick

 

Im Dezember – oder eigentlich schon ab den letzten Novembertagen – wird’s wieder „kollektiver“ , wir sind wieder offener für die Belange der anderen und der Gesellschaft. Wobei es aber untergründig auch darum geht zu schauen, wer wirklich für einen gut ist, wo das Zusammensein und Zusammenwirken förderlich ist (Pluto nach wie vor in Tor 54, Ehrgeiz, jetzt in der 6. Linie, Selektivität).

Der mutativ-unberechenbare Innovationsprozess setzt sich auch im Dezember wie beschrieben fort und prägt die Grundenergie. (Möglicherweise haben wir uns bis dahin daran gewöhnt und sind schon fortgeschritten im Prozess der persönlichen Neuordnung!?).

Auffallend sind im Dezember ein paar richtig gute Tage fürs Erzählen und Unterhalten. Nein, nicht an Weihnachten, sondern verstärkt vom 15. bis 20. Dezember (da sind Kanal 11-56, Neugier, und Kanal 12-22, Offenheit/Geselligkeit, aktiviert). Eigentlich wäre das die Zeit zum Feiern! Von Weihnachten bis kurz vor Silvester wächst dann der Druck zur Fokussierung, zum Anpeilen von Zielen (Kanal 9-52, Konzentration/Entschlossenheit, vom 25.-30. Dez.) – und unterstützt uns dabei, Pläne fürs neue Jahr zu schmieden.

 

 

FAZIT

 

Genuss, Gesundheitspflege und Selbstliebe in den ersten drei Oktoberwochen stärken uns, bevor dann ab der vierten Oktoberwoche die gefühlte Unberechenbarkeit in allen Lebensbereichen möglicherweise noch zunimmt. Klärung dessen, was für jeden selbst wichtig ist, Klärung der Werte, Klärung der Beziehungen stehen im Oktober und im November auf dem Programm. Der November und Dezember dürften stark geprägt sein von mutativer Kraft, von innovativ Neuem, was sich hier und da plötzlich zeigt. „Expect the Unexpected – Erwarte das Unerwartete“ scheint mir ein geeigneter Leitspruch für diesen Herbst/Winter zu sein. Und: Sich nicht verrückt machen lassen, sich nicht selbst anzweifeln. Und sich vor allem auch nicht sträuben gegen Veränderungen, sondern mitgehen, das Gute darin sehen, das tatsächlich neue Dimensionen eröffnen kann. Der Umbau und die Neuordnung in allen Lebensbereichen schreitet fort. Vertrauen wir also auf die eigene Wahrnehmung, vertrauen wir auf das Leben, und lassen wir uns ein auf das, was sich an positiven Neuerungen zeigt!

 

Anna Bahlinger