Pluto - Wünsche aus der Tiefe (Januar 2025 bis Februar 2028)
Ende Januar und dann nochmal im Februar 2025 ist einiges los am Human-Design-Himmel, mehrere von den langsameren Planeten sowie die Mondknoten wechseln ihre Position.
Ich möchte Pluto herausgreifen, denn er ist der langsamste von den Himmelskörpern, die im Human Design herangezogen werden, d.h. er wirkt am längsten an ein- und derselben Stelle. 250 Jahre braucht er, um einmal um die Sonne, also durch alle 64 Tore zu laufen; dementsprechend ist er fast vier Jahre in einem Tor und aktiviert mit seiner Transformationskraft das entsprechende Thema. Die letzten vier Jahre durchlief er Tor 60, Die Beschränkung, wir durften uns also damit auseinandersetzen, wie wir mit Beschränkungen aller Art umgehen, wie wir sie wandeln können bzw. wie sie uns verwandeln. (Passend zur Corona-Zeit, passend zu Lieferengpässen, passend zu Bergrutschen und Überschwemmungen usw. usf.!)
Mehr Leben bitte
Am 30. Januar 2025 ist Pluto in das nächste Tor weitergezogen: nach 41, Die Minderung. Das Besondere daran: Tor 41 entspricht in der Genetik dem Startcodon, welches den Beginn einer neuen Informationseinheit im genetischen Code signalisiert (ähnlich wie der Großbuchstabe am Beginn eines neuen Satzes). Analog dazu geht es hier um den Anfang eines neuen Erfahrungszyklus. Der Drang aus dem Wurzelzentrum verlangt nach etwas Neuem, einer neuen Erlebnisreise, die aber zunächst zurückgedrängt, noch nicht ausgelebt wird, sondern sich im Bereich der Fantasien, Visionen und Träume bewegt. Die aus dem chinesischen I Ging stammende Bezeichnung „die Minderung“ bezieht sich auf das Bild des Gärtners, der im Herbst und Winter die Pflanzen zurückschneidet, damit sie im nächsten Jahr umso schöner treiben.
Die erhoffte neue Erfahrung soll die Intensität des Lebens spürbar werden lassen, soll Leidenschaften und Erfüllung bringen, inklusive aller emotionalen Aufs und Abs. Tor 41 legt sozusagen den Keim dafür, es bringt noch nicht die Ausführung. Im Human-Design-Chart gehört es zum sogenannten Schaltkreis des Sinnfindens, d.h. es geht hier um den Hunger nach Erfahrungen und Erlebnissen, deren Sinn erst am Ende zu erfassen sein wird. Nicht schrittweises Planen ist gefragt, sondern das fantasievolle Ausmalen dessen, was man gern mit allen Sinnen erleben möchte.
Wandlungen
Hier wirkt also jetzt Pluto mit seiner Kraft der Transformation; erst mal bis 20. August 2025, dann wieder ab 5. Dezember 2025 bis in den Februar 2028.
Wie könnte sich Pluto hier auswirken? Werden sich unsere Vorstellungen, Träume und Wünsche wandeln, oder werden sie vielleicht erst so richtig aus der Tiefe hervorgeholt? In der Mythologe ist Pluto der Gott der Unterwelt, symbolisch dargestellt mit dem dreiköpfigen Höllenhund Cerberus an seiner Seite. Er fördert also das zutage, was als tiefe innere Wahrheit im Untergrund lag. Was drängt es uns, jede (n) Einzelne(n), wirklich zu leben, wirklich erfahren zu wollen? Wo drängt es uns nach einer neuen Erfahrung?
… und der Umgang damit
Die nächste Frage ist dann natürlich, wie man mit dem, was sich da zeigt, umgeht. Zunächst gilt es, das richtige Maß beim Träumen und beim Freisetzen von Gefühlen zu finden (Tor 41, Linie 1, „Vernünftigkeit“, bis 2. März), danach folgt die Frage, wie man andere unterstützen, aber dabei die eigene Sicherheit gewährleisten kann (Linie 2, „Vorsicht“/pragmatische Menschenfreundlichkeit, bis Mitte Juli). Der Umgang mit Gefühlen, das richtige Maß beim Entstehenlassen neuer Vorstellungen und Ansätze - bei diesen Stichworten fällt mir sofort die aktuelle politische Situation zwischen den USA und Europa nach den ersten Kontakten zwischen dem neuen alten US-Präsidenten Trump und dem russischen Präsidenten Putin ein…
Individuelles
Natürlich hängt es - wie immer - von der individuellen Ausstattung ab, inwieweit diese Aktivierung von Tor 41 persönlich spürbar wird.
– Wer ohnehin ein definiertes Wurzelzentrum im eigenen Human-Design-Chart hat, wird mehr davon merken als jemand mit offenem (und offen bleibendem) Wurzelzentrum - jedenfalls, solange man allein ist.
– Wer Tor 30, Das Feuer/Fühlen, im persönlichen Chart hat, wird jetzt den ganzen Kanal des „Erkennens“ (41-30) mit seinem brennenden Verlangen nach Erlebnissen erfahren können; damit sind dann auf jeden Fall auch das Wurzelzentrum und das emotionale Zentrum aktiviert. Das ist einerseits die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, und andererseits eine kontinuierliche Emotionalität, also sich möglicherweise hochschaukelnde Stimmungen (angenehme wie unangenehme) oder schlicht Anspannung und Nervosität oder auch sozusagen „grundlose“ Freude – eben irgendwelche Launen und Stimmungen, de halt einfach so da sind. (Was übrigens für ca. 50 Prozent der Menschheit - alle mit definiertem Gefühlszentrum – sowieso Normalzustand ist.) Wer also Tor 30 im eigenen Chart hat, aber ein offenes Gefühlszentrum, kann jetzt vier Jahre lang erfahren, wie es sich sozusagen mit dauernd „angeschalteten“ Emotionen lebt.
Treibstoff
Vom 12. Februar bis 7. April 2025 ist außerdem wieder die Verbindung vom emotionalen Zentrum mit der Kehle (über Kanal 35–36, Vergänglichkeit/„Hans Dampf in allen Gassen“) für alle aktiviert, d.h. Emotionen aller Art können sofort in Worte oder Taten umgesetzt werden. (Das war vom 3.12.24 bis 27.1.25 auch schon der Fall; dazu hatte ich im Dezember schon geschrieben.)
Im Zusammenhang mit Plutos neuer Position ergibt sich die Möglichkeit, dass die von innen aufsteigenden Wünsche und Träume mt der Power des Wurzelzentrums sozusagen als Treibstoff wirken können, um sich in eine emotional geprägte Aktion zu stürzen. Für ausgereifte Wünsche, die vielleicht schon lange auf eine Realisierung warten, kann das wohltuend sein, sie können jetzt angegangen werden. Vorsicht ist jedoch geboten vor unausgereiften, vorschnellen Aktionen aus irgend einer Emotion heraus. Lieber erst mal tief durchatmen und die Dinge überschlafen!
Gute Aussichten
Ich bin gespannt, was es mit dem Pluto-Transit im Tor des Träumens alles für neue Ansätze geben wird, in allen möglichen Bereichen des Lebens und der menschlichen Erfahrung. Bei mir selbst stelle ich fest, dass ich plötzlich Ideen habe, die mich über die Gewohnheiten der letzten Jahre hinausführen. Das sind eher schlichte Dinge wie mal wieder einen Volkshochschulkurs besuchen oder, angesichts von Berlinale und Oscar-Verleihung, mehr in die Welt des Films eintauchen (was ich beides jahrzehntelang nicht gemacht habe). Irgendwie fühlt sich das Leben leichter, frischer an, ungeachtet aller Geschehnisse in der Welt. Geht das nur mir so?
Ich wünsche jedenfalls viel Freude beim Ausmalen neuer positiver Möglichkeiten!
Anna Bahlinger