Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im Februar 2022
Die Grundtendenz - oder Hintergrundmusik - ist auch im Februar so, wie ich sie für die zweite Januarhälfte schon beschrieben hatte. Ich greife das hier also auf:
Beschränkungen
Pluto, der Planet der Transformation, hat Mitte Januar in die „Beschränkung“ (Tor 60 im Wurzelzentrum) gewechselt, wo er volle drei Jahre bleiben wird. Das kann man so verstehen, dass irgendeine Art von Beschränkung (im Sinne einer Einschränkung von Handlungsmöglichkeiten) über all die Zeit da sein wird; letztendlich ist das die Grundlage, dass sich etwas ganz Neues Bahn brechen kann (Tor 60 gehört zum Kanal der „Mutation“). Was heißt das? Die transformatorische Kraft von Pluto könnte bewirken, dass diese Einschränkungen sich wandeln, in welcher Form auch immer. Oder es kann auch sein, dass gerade das Vorhandensein von Beschränkungen und der Umgang damit eine Transformation (z.B. der Gesellschaft oder des individuellen Verhaltens) bewirkt – und das ist ja schon zu beobachten.
Jetzt, wo ich dies schreibe, zum Monatswechsel Januar/Februar, zeigt sich offenbar beides sehr deutlich: In vielen Ländern sind die einschränkenden Corona-Maßnahmen entweder schon aufgehoben (viele US-Staaten oder Großbritannien z.B.) oder sie werden gerade gelockert (Österreich) oder ganz aufgehoben (Dänemark, demnächst wohl auch in der Schweiz – um nur die zu nennen, die mir gerade präsent sind). Und immer mehr Menschen ändern ihr Verhalten, gehen z,B, für das, was ihnen am Herzen liegt, auf die Straße, auch ohne behördliche Erlaubnis; beeindruckend finde ich auch den Konvoi der Trucker nach Ottawa. – Ich will nun nicht behaupten, dass Pluto das allein bewirkt hätte – es sind ja immer viele Kräfte am Wirken, im Himmel und auf der Erde – , aber es passt zum transformatorischen Umgang mit Beschränkungen!
Der eigene Beitrag
Die Mondknoten beschreiben unseren Weg. Sie aktivieren seit Mitte Januar den Treibstoff für die individuelle Richtung (Tor 14, Besitz von Großem, südl. MK) – also Kraft für eine eigene (Neu-)Ausrichtung – sowie das Potenzial, einen individuellen Beitrag zu leisten (Tor 8, Das Zusammenhalten, nördl. MK) – also durch den Ausdruck des spezifisch Eigenen eine Wirkung zu entfalten. Die Kraft steht sozusagen am Anfang des Weges, der tatsächliche Ausdruck und Beitrag am Ende. Ich verstehe diese Aktivierung als eine Art Aufforderung, in diesen Wochen die eigene Kraft, die Individualität, zu mobilisieren und zum Wohl des Ganzen einzubringen, wie auch immer sie konkret beim Einzelnen aussehen mag. Das gilt bis Mitte März und wird für den einen mehr, für den anderen weniger spürbar sein, je nach der Ausstattung im persönlichen Human-Design-Chart. (Inwieweit man tatsächlich aktiv wird, sollte sich immer anhand der eigenen Strategie und Autorität entscheiden.)
Anmut oder Unmut
Ein anderer Faktor, der schon lange das Geschehen mit bestimmt, betrifft die Emotionen. Diesen Monat schließt Neptun seine bereits 2019 begonnene Reise durch die emotionalen Dramen ab (Tor 22, Anmut), Anfang März wird er dann zu einer etwas anderen Spielart von Emotionen wechseln. Jetzt im Februar geht es also noch um Herz und Schmerz, um das jäh wechselnde Auf oder Ab der Gefühle, die auch gern in Kunst und Kultur (Musik, Theater…) ihren Ausdruck finden. (Ironischerweise passt es, dass mit Neptun an dieser Stelle – er steht ja als Gott des Meeres für alles Nicht-Greifbare – der Kunst- und Kulturbereich so lange nicht wirklich „greifbar“ war, dass er während der C-Maßnahmen nur verdeckt oder eingeschränkt stattfinden konnte… wie gesagt: diesen Monat noch, dann könnte da wieder mehr Offenheit eintreten!)
Geistesblitze
Nehmen wir noch Uranus dazu. Dieser „Revoluzzer“ unter den Planeten – er steht für alles Plötzliche, Unerwartete, Elektrisierende – sorgt diesen und nächsten Monat noch für möglicherweise plötzliche Änderungen im Denken (Tor 24, die Wiederkehr, noch bis Anfang April). Das hat uns in den letzten zwei Jahren immer wieder neue Geistesblitze bei der Ergründung und Wahrnehmung der eigenen Wahrheit beschert (zumal Uranus zusammen mit Pluto in Tor 61 über weite Strecken den ganzen Kanal 61-24, Bewusstheit, aktivierte). Wir bekommen jetzt im Februar nochmal einen Nachschlag davon, besonders spürbar vom 30. Jan. bis 9. Februar (Uranus in 42, Merkur in 61) und dann nochmal vom 22. Februar bis 1. März (Uranus in 24, Mars sowie Venus in 61). Jeder findet seine eigene innere Wahrheit, ich meine, du deine…
Be yourself
Was alle diese länger dauernden Aktivierungen gemeinsam haben – und deshalb habe ich sie hier alle aufgeführt – ist die Individualität. Die Grundausrichtung auf das, was an dir, an mir besonders ist, einzigartig; vielleicht auch fremdartig für die anderen. Die kosmische Unterstützung ist also jetzt weniger für kollektive Prozesse vorhanden, sondern für die Wahr-Nehmung des spezifisch Besonderen an jedem von uns. Daraus kommt die „Mutation“, das Neue, die Innovation. Ich sehe das als die kosmische Aufforderung, dass jede( r) sich immer mehr traut, dem zu folgen, was einem selbst entspricht, was sich individuell richtig und stimmig anfühlt. Das heißt nicht Ego-Durchsetzung – und sowieso nicht kollektive Entscheidungen – , sondern die Herauskristallisierung des eigenen Tones, der eigenen Farbe als Beitrag zum großen Ganzen. Auch wenn dieser individuelle Ton oder diese individuelle Farbe vielleicht zunächst schrill daher kommt und möglicherweise auf Unverständnis stößt, oder wenn sie erst noch blass erscheint – letztendlich ist es das, was jetzt zählt.
Im Grunde ist das die Beschreibung der Grundtendenz des ganzen Jahres 2022, und es wird auch immer wieder in Variationen darauf zurückzukommen sein. Kurzfassung: Die neue Welt entsteht aus der Individualität!
Verbindungen und Zuhören
Zurück zum Februar. Bei aller Individualität spielt jetzt aber auch die Gemeinschaft eine Rolle. Sie kann uns weiterbringen, besonders in den ersten Februarwochen (bis 18. Febr. aktiviert „Glücksplanet“ Jupiter Tor 37, Die Sippe). Gemeinschaft heißt Familie, Freundeskreis, Kollegen, der Kreis von Gleichgesinnten. Wer sind die Menschen, mit denen ich mich wirklich verbunden fühle?
Und es geht ums Zuhören (Saturn in Tor 13, Gemeinschaft mit Menschen, noch bis 1. März; mit der Erde in Tor 33 ist zu Monatsanfang, bis 2. Febr. früh, der ganze Kanal 13-33, Der Zeuge, aktiv; vom 2.-7. Febr. ist auch die Sonne in Tor 13). Höre ich wirklich, was der/die andere sagt? Höre ich die Essenz dessen, was der/die andere mitteilen möchte? Bei all den individuellen Wahrheiten kann es schwierig oder anstrengend sein, zuzuhören – aber eben auch sehr inspirierend und vor allem Verbindungs-fördernd.
Ende Februar/Anfang März ist wie immer eine gute Zeit, um sich mit Freunden und Familie zu treffen (der ganze Kanal der Gemeinschaft, 37-40, ist vom 25. Febr. bis 2. März von Sonne und Erde aktiviert). Fast gleichzeitig ist ja wie erwähnt auch wieder die Suche nach der individuellen Wahrheit aktiv – ich bin gespannt, ob das dann bedeutet, wir können uns über die jeweils eigenen Wahrheiten austauschen, oder ob sich je nach „Wahrheit“ sortiert, wer zur eigenen „Familie“ zählt und wer nicht!? Wichtig scheint mir, jedem die eigene Wahrheit zuzugestehen. Das muss ja der Liebe zu diesem Menschen keinen Abbruch tun. Und wie gesagt, vielleicht kann die Wahrheit des anderen ja auch für mich inspirierend sein? Man muss ja nicht alles unhinterfragt für sich übernehmen (Jupiter ist ab 19. Febr. in Tor 63, Nach der Vollendung/Zweifel). Ein wirkliches Zuhören könnte da schon helfen.
FAZIT
Das Ergründen der eigenen inneren Wahrheit ist im Februar wieder (oder noch) sehr präsent, und es kann immer wieder zu plötzlichen Geistesblitzen kommen. Das betrifft sowohl allgemeine Erkenntnisse als auch die eigene Rolle, den eigenen Beitrag zum Gesamtgeschehen. Gepowert wird es vom Umgang mit Beschränkungen, begleitet vom emotionalen Auf und Ab. Dies alles ist persönlich mehr oder weniger spürbar, je nach der eigenen Ausstattung. Entscheidend dafür, was denn nun persönlich stimmig und wichtig ist, ist wie immer die eigene innere Autorität. Zuhören ist gefragt, in sich selbst hineinhören und anderen Menschen zuhören. Die Verbindung mit anderen bringt uns weiter. Vertrauen wir also auf uns selbst, auf die Menschen, denen wir uns verbunden fühlen, auf die höheren Kräfte und das Leben, das uns trägt. Trauen wir uns immer noch mehr, der eigenen Wahrheit, der inneren Autorität zu folgen!
Anna Bahlinger