Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im November 2023

 
Individualität und ihr Ausdruck scheint mir das Hauptthema dieses Monats zu sein. Im Hintergrund bleiben Krise und Beschränkung weiterhin bestehen und es bleibt die Herausforderung, wie wir mit Emotionen umgehen können und wollen. Schauen wir uns das genauer an.

Individualität

Der November ist immer – wie der Mai – ein „individueller“ oder individualistischer Monat, denn Sonne und Erde durchlaufen im Human-Design-Rad „individuelle“ Tore.
“Individuell“ bezeichnet im Human Design die Ausrichtung auf die Verwirklichung des Selbst, des Eigenen, Eigen-Artigen (im Gegensatz zu einer primären Ausrichtung z.B. auf das Wohl anderer oder aller, aufbauend auf dem, was kollektiv gegeben ist). Mit Individualität in diesem Sinne geht die Herausforderung einher, sich anderen zu vermitteln, um durch das Eigene - die eigenen Erkenntnisse, Einstellungen, Kreativität, Herzensanliegen -  einen Beitrag zum großen Ganzen leisten zu können, der letztendlich Innovationen bringt. Innovationen sind naturgemäß nicht immer beliebt, rütteln sie doch am Gewohnten; das heißt, wer starke „individuelle“ Betonungen in seinen Anlagen hat, kennt es wahrscheinlich auch, dass andere oft befremdet reagieren. Auch ist Melancholie ein häufiges Kennzeichen solcher „Individualität“ – also nicht wundern, wenn einen jetzt die typische „November-Trübsal“ überfallen sollte! Das kann ja auch ein höchst kreativer Zustand sein. Was in solchen Stimmungen besonders gut hilft, ist übrigens Musik: Musik machen oder hören.

Authentischer Ausdruck

Wieso schreibe ich das so ausführlich? Weil es den November 2023 in besonderem Maße prägt.
Es gibt – zusätzlich zu den Sonne-/Erde-Positionen - gleich mehrere planetare Aktivierungen, die uns geradezu auffordern, unser „Eigenes“ wahrzunehmen, zu entwickeln und zum Ausdruck zu bringen, egal, was andere davon halten.

So ist an 13 von den 30 Novembertagen diesmal der individuelle Ausdruck für alle angesagt (Kanal 43-23, Strukturierung, vom 3.-6. und 9.-17. Nov.). Da geht es um die Vermittlung individueller Erkenntnisse, individueller „Wahrheiten“, die erst mal innerlich so aufbereitet werden wollen, dass andere sie verstehen können. Was naturgemäß nicht immer einfach ist und oft auf Unverständnis stößt, auch wenn es brillant sein kann (der Untertitel lautet „von Genie bis Freak“).

Die Gelegenheit zur Herausbildung eigener Wahrheiten gab es ja in den letzten paar Jahren häufiger und über längere Zeit (ich beziehe mich jetzt auf entsprechende Aktivierungen im Human-Design-Chart! Und dieses Phänomen war ja auch im persönlichen und gesellschaftlichen Umfeld deutlich wahrnehmbar.) Jetzt ist also eine günstige Gelegenheit, das, was jede(r) von uns auf seine/ihre Weise erkannt hat - oder neu erkennt! -, in irgendeiner Form auszudrücken. Mit Uranus sowie Mars im Spiel (sowie Sonne/Erde) kann das sehr überraschend und unter Umständen auch mal aggressiv daherkommen – also bitte nicht wundern und am besten auch nichts persönlich nehmen! Oder vielleicht hört man es ja sowieso nicht so genau, weil man mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt ist und lieber selber sprechen möchte (43 und 23 sind auch Tore der „tauben Ohren“)? Kleiner Tipp: Die besten Voraussetzungen, um auch gehört zu werden, ergeben sich, wenn man darauf achtet, ob man gefragt („eingeladen“) wurde!

Neue Wege

Die Stärkung der Individualität im Sinne des eigenen Weges steht besonders vom 7. bis 10. November auf dem Programm (Kanal 2-14, Der Beat/Schlüsselverwahrer, ebenfalls für alle aktiviert). Hier wird die Ausrichtung auf die eigene innere oder höhere Führung durch fruchtbare Schaffens- und Durchhaltekraft gepowert. „Ich gehe meinen eigenen Weg, wohin auch immer er mich führt“, könnte das Motto lauten. Vielleicht klärt sich für so manchen an diesen Tagen, was der eigenen Weg ist? Oder dieser Weg ergibt sich immer mehr, indem man jetzt authentische Schritte geht?
Dazu passt übrigens, dass die „Krise“, in der wir uns schon länger befinden (Neptun in Tor 36, Die Verfinsterung des Lichts, seit März 2022 und noch bis April 2024), jetzt gerade an einem Punkt ist, wo die „Errichtung einer neuen Ordnung aus der Asche der alten“ möglich ist, wie es in der Beschreibung heißt; es kann also jetzt gerade aus der Krise etwas Neues entstehen. Also auch ein neuer eigener Weg? Die Gefahr dabei ist, zu sehr an alten Gefühlen festzuhalten und damit das Alte wiederzubeleben, statt es zu überwinden (Tor 36, Linie 3: Übergangszeit).

Umsetzung

Wie üblich gibt es in der dritten/vierten Novemberwoche ein paar Tage, an denen Impulse sofort in die Tat umgesetzt werden können (Kanal 20-34, Charisma, 22.-27. Nov.). Diese Tage eignen sich also dazu, etwas umzusetzen, was schon lange ansteht, oder auch einfach aus dem Moment heraus tätig zu werden. Dieses Jahr ist dem zum Glück die Intuition zugeschaltet, auf die wir bitte auch achten sollten, bevor wir aktiv werden (sowie natürlich wie immer auf die Strategie des eigenen Typs und die innere Autorität), denn es könnte sonst auch die Gefahr voreiliger oder sinnloser Handlungen bestehen. Auf jeden Fall dürften das sehr kraftvolle Tage sein!

Worauf zu achten ist

Nach wie vor sind Emotionen - offen oder latent - im Spiel; die Frage ist also, wie man damit umgeht (Saturn in Tor 55, Die Fülle, sowie, wie erwähnt, Neptun in Tor 36, Krise). Nicht an alten Emotionen festhalten und damit Neues gefährden, sagt Neptun (siehe oben). Mit starken Kräften zusammenarbeiten, sagt Saturn. Bei dieser Zusammenarbeit sollte jedoch auch auf die Prinzipien geachtet werden, sonst gibt es kein Weiterkommen (Tor 55, Linie 1: Zusammenarbeit). Wobei mir sofort die aktuelle, entsetzliche Situation im Nahen Osten einfällt, die Zusammenarbeit von Staaten und das Prinzip der Menschenrechte…

Die Auseinandersetzung mit Werten und Idealen ist ohnehin weiter angesagt: Was soll gelten? Ebenso geht es um das Loslassen dessen, was sich überholt hat (Mondknoten in Tor 42, Die Mehrung, und Tor 32, Die Dauer). Was mir dabei ins Auge springt: Besonders in der ersten Monatshälfte gehen mit diesen Prozessen inneres Wachstum und ein gesundes Selbstwertgefühl einher (Tor 42, Linie 5; Selbstverwirklichung) – Abschließen von Überholtem stärkt uns also innerlich und nach außen. Gleichzeitig herrscht ein Instinkt für die Anpassung in Zeiten der Veränderung (Tor 32, Linie 5: Flexibilität) – oder nicht! Passen wir uns dem Wertewandel an oder lehnen wir ihn ab? Ein aktuelles Beispiel aus meiner Sicht: Als jemand, der den Grundsatz „Nie wieder Krieg“ mit der Muttermilch aufgesogen hat, erlebe ich es derzeit als große Herausforderung, was unsere Politiker uns an Sinneswandel auferlegen wollen!

Eigene Fähigkeiten

Was mir spannend erscheint, wenn ich das als Gesamtbild betrachte: Es geht jetzt offenbar um die Erkenntnis, den Ausdruck und die Verwirklichung des Individuellen (so viele individuelle Aktivierungen auf einmal gab es selten! Und ich habe gar nicht alle aufgeführt…). In der Ausrichtung auf das Individuelle liegt also der Schwerpunkt.
Dem gegenüber ist auf der kollektiven oder Gemeinschaftsebene (gespiegelt in den kollektiven bzw. Stammes-Toren, die derzeit aktiviert sind) Krise angesagt, sich ändernde Werte und Verabschiedung von lange Gewohntem.
Eine Orientierung bietet dementsprechend die jeweils eigene Wahrheit, die Ausrichtung auf die eigene innere Führung bzw. auf die kosmische „Oberleitung“ (und nicht so sehr das, was „schon immer“ kollektiv galt).
Was auch immer tatsächlich geschehen mag, es erscheint mir umso wichtiger, dass wir uns auf unsere individuellen Fähigkeiten besinnen, sie kennen und wahrnehmen, und dass wir uns mit Gleichgesinnten zusammentun. (Um diese individuellen Fähigkeiten und auch das Zusammenspiel mit anderen zu erkennen, ist übrigens Human Design höchst wertvoll und unterstützend. Und um die höhere Oktave darin freizusetzen, empfehlen sich die Genekeys.)

FAZIT

Mir scheint, dass sich die Entwicklung oder der Wandel gerade verdichtet. Während die alte Ordnung in der Krise ist, kann Neues entstehen. Und dieses Neue entsteht aus der Besinnung auf das, was für jeden Einzelnen zählt, die eigenen Werte, die eigenen Fähigkeiten und die eigene Wahrheit. Jetzt können sich neue individuelle Wege auftun, sofern wir den Mut haben, das Alte und die dazu gehörigen Gefühle hinter uns zu lassen. In der Stille kommt die Inspiration, und im Ausdrücken dessen, was uns an neuartigen Gedanken kommt, schärft sich das Bewusstsein für das, was möglich ist, auch wenn es zunächst abwegig erscheinen mag.
Trauen wir uns also, zu uns selbst zu stehen, und erlauben wir uns, auch „verrückte“ Gedanken zu äußern. Kreatives Denken kann jetzt alle weiterbringen!
Und wie immer, auch wenn es in der Welt so vieles gibt, was einen nur noch erschrecken kann: Vergessen wir nicht, das Schöne im Leben zu sehen und zu genießen!

Anna Bahlinger

 

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