Transite Januar 2023
mit Ausblick auf Februar-März
Auch 2023 wird sicherlich ein Jahr werden, in dem der Wandel im Vordergrund steht. Planetarisch gesehen, ist nach wie vor mit Einschränkungen (welcher Art auch immer) zu rechnen. Wenn man diese akzeptiert, eröffnen sich auch Möglichkeiten zu ihrer Überwindung; letztendlich liegt hier ein Potenzial für grundlegend Neues, für grundlegende Veränderungen und Neuentwicklungen, die sich besonders in den Sommermonaten zeigen dürften (Pluto, der Planet der Transformation, bleibt das ganze Jahr über durchgängig in Tor 60, Die Beschränkung).
Das ganze Jahr wird auch wieder stark emotional geprägt sein (Neptun, der für alles Nicht-Greifbare wie (Sehn-)Süchte, aber auch Spiritualität, steht, bleibt durchgängig in Tor 36, Die Verdunkelung des Lichts/Krise; Saturn, der „Richter“ unter den Planeten, aktiviert ebenfalls das ganze Jahr über Tore im emotionalen Zentrum.) Der Umgang mit Emotionen bleibt also gefragt, mit den eigenen wie denen anderer Menschen. Die „Krise“ bzw. emotionale Zuspitzung im Innen und Außen kann auch mit einer verstärkten spirituellen Anbindung einhergehen, oder anders gesagt: Im größeren/höheren Zusammenhang eröffnet sich der Sinn des Geschehens (mir geht es jedenfalls so).
Als dritten längerfristigen Faktor möchte ich erwähnen, dass noch bis in den April persönliche und kollektive Weichenstellungen bzw. deren Änderung auf der Tagesordnung stehen. Der Schlüssel dazu liegt in der Einstimmung auf die innere Führung (Uranus, der Planet, der für alles Plötzliche, Elektrisierende steht, aktiviert Tor 2, Das Empfangende/Die Richtung des Selbst).
Alle diese Themen waren prinzipiell schon im gerade zu Ende gegangenen Jahr spürbar vorhanden.
Was kommt jetzt zu Beginn des neuen Jahres dazu?
Innere Wahrheit und Neubeginn
Der Jahreswechsel 2022/23 ist gekennzeichnet von einer erneuten Aktivierung das Drucks, die innere Wahrheit zutiefst zu ergründen (Kanal 61-24, Bewusstheit, vom 23.12.22 bis 03.01.23 durch Merkur und nördl. Mondknoten sowie vom 12.-16.01. durch Sonne und nördl. Mondknoten aktiviert). Meine Wahrheit, deine Wahrheit – dieses Thema hatten wir ja in den letzten beiden Jahren immer wieder; es prägt also jetzt auch mindestens die erste Januarhälfte. Was gilt für mich, unabhängig von anderen?
Für diese eigene Wahrheit kann man sich einsetzen und damit auch andere provozieren (zum „normalen“ kalendarischen Jahresbeginn stehen Sonne und Erde wie jedes Jahr um diese Zeit in den Toren des Kämpfens, 38, bzw. des Provozierens, 39, bis 05.01.).
Vor dem Hintergrund der eigenen Wahrheit geht es danach – wie ebenfalls jedes Jahr - um gesellschaftliches Vorankommen (Tor 54, Ehrgeiz) und Neuanfänge (Tor 53, Entwicklung, beides 06.-10.01.) Dazu passt, dass der Drang, die guten Neujahrs-Vorsätze auch umzusetzen, erfahrungsgemäß um diese Zeit besonders stark ist.
Bedürfnisse und Bremsen
In der zweiten Januarwoche kommt eine gewisse Sensitivität ins Spiel, Bedürfnisse – eigene und fremde – wollen beachtet werden (Kanal 19-49, Synthese/Feinfühliges Reagieren, Venus und Saturn, 09.-13.01.). Hier geht es sowohl um Gefühle als auch ganz konkret um die materielle Versorgung. Habe ich, was ich brauche, oder muss ich auf die Barrikaden gehen? Eventuell wird diese Bedürfnis-Frage jetzt auch in unseren Liebesbeziehungen ausgetragen (Venus!).
Insgesamt beginnt das Jahr, wenn man die Planeten anschaut, jedoch etwas gebremst. Noch bis Mitte Januar sind sowohl Mars als auch Merkur rückläufig, d.h. die Tatkraft ist tendenziell gedämpft und die Kommunikation kann verlangsamt oder behindert vonstatten gehen (Verkehrsstaus, Computerprobleme, Missverständnisse…). Ab 13. (Mars) bzw. 19. Januar (Merkur) geht’s dann wieder besser voran.
Zur Monatsmitte hin gibt es nochmal eine Denkphase (wie erwähnt, Kanal 61-24, Bewusstheit, 12.-16.01.) und danach ein Innehalten (die Sonne gesellt sich zu Pluto in Tor 60, Beschränkung; 17.-21.01.). Danach geht es erst wirklich los, zumal dann auch wie gesagt Tatendrang und Kommunikationsmöglichkeiten wieder „normal“ zur Verfügung stehen.
Human-Design-Neujahr
Nach Human Design beginnt das Jahr erst dann, nämlich genau gesagt, am 22. Januar um 8:38 Uhr. Das ist der Zeitpunkt, zu dem die Sonne in Tor 41 (Die Minderung) eintritt. Tor 41 ist das Tor des Träumens und der Fantasien bzw. des Drangs nach tiefen Gefühlserfahrungen; das Bild dafür ist der Gärtner, der im Winter die Pflanzen zurückschneidet, damit sie im Frühjahr umso kräftiger austreiben. Der springende Punkt für die Zuordnung zum Jahresanfang ist, dass Tor 41 im genetischen Sinne für das „Start-Codon“ steht, das den Anfang einer neuen Gensequenz markiert. Hier wird also ein neuer Erfahrungszyklus eingeläutet.
Im Chart für diesen Zeitpunkt ist eben der Drang nach Erlebnissen, der brennende Wunsch nach einer tiefen Erfahrung, aktiviert (Kanal 41-30, Erkennen/fokussierte Gefühlsenergie, Sonne und Saturn, 22.-27.01.); außerdem am 22. Januar für wenige Stunden auch der parallel verlaufende Kanal des feinfühligen Reagierens (s.o. - jetzt durch Mond und Venus). Kurzum: Dieser Human-Design-Jahresanfang ist stark geprägt durch Bodenhaftung und Erdung (Wurzelzentrum) mitsamt dem Drang nach Erfahrungen und Bedürfniserfüllung sowie durch starke Emotionen (Solarplexuszentrum) im Zusammenhang damit. Man möchte sich ins Leben stürzen und die dazugehörigen Emotionen auskosten, auch wenn es in die Krise führt (Neptun aktiviert ja Tor 36/Krise).
Vielleicht trägt auch Saturn mit seiner Strenge dazu bei, dass sich das brennende Verlangen auf die „richtigen“ Wünsche, Personen und Erfahrungen richtet?
Wegzeichen
Die „richtigen“ Menschen zu finden, steht ja ohnehin derzeit in der kosmischen Wegbeschreibung (südl. Mondknoten in Tor 44, Das Entgegenkommen/Wachsamkeit, noch bis 5. Febr.); also intuitiv zu spüren, wer wirklich zu einem passt. Das ist gepaart mit der mentalen Bewusstheit, die am Ende des Weges alles wieder und wieder überdenkt (nördl. Mondknoten ebenfalls bis 5. Febr. in Tor 24, Die Wiederkehr/Grübeln).
Hier könnte sich die Frage stellen, was dann am Ende wirklich gilt, also was die Richtschnur für ein Einordnen in „Richtig“ oder „Falsch“ sein kann. Laut Human Design ist es bei Entscheidungen im persönlichen Leben niemals der Verstand, sondern so etwas wie die eigene Stimmigkeit, die sich – je nach der eigenen Ausstattung – spontan intuitiv bzw. reaktiv/responsiv oder längerfristig in der emotionalen Klarheit zeigen kann (um nur die häufigsten Möglichkeiten dieser „inneren Autorität“ zu nennen).
Soweit zum Januar. Ich möchte jetzt schon mal einen Einblick geben in das, was danach kommt.
Wie geht es weiter?
Im Februar wird die emotionale Energie voraussichtlich sehr ausgeprägt sein – an 22 von den 28 Tagen sind die Emotionen aktiviert, und zwar so, dass sie, technisch gesehen, sofort in Handeln umgesetzt werden könnten (Manifestorkanal 36-35, Vergänglichkeit, an 18 Tagen; Kanal 37-40, Gemeinschaft, + 21-45, „Geld“, an 4 Tagen).
Hier ist besonders darauf hinzuweisen, dass Human Design grundsätzlich davon abrät, aus einer bloßen momentanen Emotion heraus sofort aktiv zu werden. Sinnvoller ist es, erst mal tief durchzuatmen, das Ganze zu überschlafen und erst dann in die Aktion zu gehen, wenn es sich auch nach mehrfachem Überschlafen emotional klar und richtig anfühlt.
Das Manifestieren – also die direkte Umsetzmöglichkeit von Energie – geht in der ersten Märzhälfte weiter, und zwar zuerst aus dem Ego heraus („Geldkanal“21-45 an den ersten 9 Märztagen, davon die ersten beiden Tage plus die Emotionen der „Gemeinschaft“), dann direkt aus dem emotionalen Zentrum (Kanal 12-22, Offenheit/Geselligkeit, 10.-15. März). Also auch da bitte nicht überstürzt handeln!
In der zweiten Märzhälfte steht möglicherweise ein Durchbruch von Neuartigem auf dem Programm (Kanal 60-3, Mutation); man geht die Dinge anders an als gewohnt– was auch immer das konkret heißen mag. Danach, um den Frühlingsanfang herum, können wir ein paar Tage lang unsere Grenzen sprengen, haben potenziell den Mut, ins Leere zu springen (Kanal 51-25, „Einweihung“).
Für mich klingt das alles sehr spannend… Ich hinterlege es hier schon mal in dieser Kurzform und werde entweder zeitnah genauer darüber schreiben oder auch erst im April die Fäden wieder aufgreifen.
FAZIT
Der Januar beginnt eher etwas gedämpft und ruhig. Ab der dritten Januarwoche kommen stärkere Emotionen ins Spiel und es wird uns nach neuen Erfahrungen drängen. In diesem ersten Monat des neuen Jahres klärt sich sowohl erneut das Eigene, Individuelle, der eigene Weg und die innere Wahrheit – die plötzlich „da“ sein können oder auch nicht – als auch der Umgang mit den passenden Mitmenschen. In diesem Rahmen geht es um die Versorgung mit materiellen Gütern, aber auch mit allem Schönen, und um neue Gefühlserfahrungen, um intensive Emotionen.
In den folgenden Wochen (Februar bis Mitte März) verbindet sich dann eine ebenfalls ausgeprägte Emotionalität mit der Fähigkeit zur direkten Umsetzung; das sind gute Zeiten, um aktiv zu werden – aber Vorsicht vor überstürzten Aktionen aus einer Emotion heraus!
Im gesamten ersten Vierteljahr besteht die Möglichkeit zu individuellen oder gesellschaftlichen Richtungswechseln, die sich eventuell auch ganz unerwartet ergeben können. Entscheidend ist, sich auf den eigenen inneren Kompass bzw. die jeweilige kosmische „Oberleitung“ einzustimmen und auf die innere Autorität zu achten.
In diesem Sinne: Vertrauen wir auf das Leben, halten wir den Fokus auf das, was uns am Herzen liegt, und öffnen wir uns für neue Erfahrungsräume – für uns selbst und im Gleichklang mit anderen Menschen!
Anna Bahlinger