Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im Juni 2023
Mit dem Juni 2023 steht uns ein Monat des Kommunizierens, des Umsetzens und der Neuerungen bevor.
Bei den längerfristigen Trends – den langsam laufenden Himmelskörpern - gibt es zunächst wenig Veränderungen gegenüber dem Vormonat oder den Vormonaten: Beschränkungen als Ausgangspunkt für Innovationen, ein allgemeines Gefühl von Krise, individuelle Wahrheiten und deren Vermittlung, Zugehörigkeit und Gemeinschaft, Versorgungsfragen und das Eingehen von Risiken – um einfach nur die Stichworte zu nennen. Alle diese Themen sind auch im Juni sozusagen die Hintergrundmusik, zumindest in den ersten drei Juniwochen (danach ändern sich die beiden zuletzt genannten).
Reden...
In den ersten drei Juniwochen betont die Sonne den Bereich der Kommunikation, des Austauschs (sie durchläuft nacheinander verschiedene Tore im Kehlzentrum). Was wir gern mal erleben möchten (Tor 35) oder welche Mittel wir zur Verfügung haben oder nicht (Tor 45) oder ob wir Lust auf Gesellschaft haben (Tor 12) – sind nacheinander die Themen, die ausgedrückt werden wollen. Ausgedrückt in Worten oder, je nach der eigenen Ausstattung im persönlichen Human-Design-Chart, auch in Taten: zur Abwechslung etwas Neues machen; das Geld zählen; auf eine Party gehen oder vor anderen auftreten zum Beispiel. Dazu kommt das Bemühen um individuellen, originellen Ausdruck – wie kann ich meine speziellen Erkenntnisse so herunterbrechen, dass andere sie nachvollziehen können (Uranus in Tor 23, Die Zersplitterung, ebenfalls im Kehlzentrum)? Kommunizieren ist also angesagt, und was wir jetzt ausdrücken, dürfte häufig eine eher individuelle, ungewöhnliche Färbung haben.
… und Tun
Was das Tun, die praktische Umsetzungsmöglichkeit angeht, sind besonders die Tage vom 2. bis 7. Juni interessant. Denn da besteht für alle die Möglichkeit zur sofortigen Umsetzung von Emotionen (Kanal 35-36, Vergänglichkeit/“Hans Dampf in allen Gassen“ – Motto: Her mit der Erfahrung! Bitte eine Abwechslung!). Und dieselbe Möglichkeit (Kanal 35-36) kommt vom 18. bis 20. Juni, also kurz vor der Sommersonnenwende, nochmal. Hier kann es natürlich leicht aus Wut oder auch aus freudigem Überschwang zu vorschnellen Aktionen kommen, die man später bereut. Der Human-Design-Tipp lautet: Bitte nicht direkt aus einer Emotion heraus aktiv werden! Aber wenn etwas ausgereift und durch-gefühlt ist, kann natürlich die Gelegenheit zur Umsetzung genutzt werden. Das gilt, wie gesagt, in der ersten und dritten Juniwoche (2.-7. und 18.-20. Juni).
Mit wem?
Am 17. Juni wird Saturn rückläufig, d.h. wir sind sozusagen aufgefordert, das von ihm aktivierte Thema nochmals zu überprüfen, nämlich jetzt die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Wer gehört zu meiner „Familie“, meinem „Stamm“? (Tor 37, Die Sippe). Und speziell: Übernehme ich in der Gemeinschaft die Verantwortung, die mir obliegt, oder neige ich vielleicht dazu, eher auf die Verantwortung der anderen hinzuweisen (Tor 37, 2. Linie)? In den Zeiten der Krise und des Wandels, in denen wir uns offenbar befinden, sind ja Zusammenschlüsse mit gleichgesinnten, uns nahe stehenden Menschen naturgemäß besonders wichtig; Saturn mit seiner Strenge weist nun darauf hin, dass das nur dann wirklich funktioniert, wenn jede(r) auch bereit ist, die entsprechende Verantwortung in der Gruppe zu übernehmen.
Versorgung
Jupiter, der Planet der Erweiterung, fördert bis 21. Juni noch den Bereich der Versorgung, der auch gerade vom nördlichen Mondknoten beleuchtet wird (Tor 27, Die Ernährung). Wie sorgen wir dafür, dass jede(r) satt wird? Jupiter als „Glücksplanet“ sollte hier eigentlich volle Teller bescheren. Oder erweitert er sozusagen „nur“ das Thema Ernährung/Versorgung, sodass es da möglicherweise im positiven Sinne neue Wege gibt? Oder ist es jetzt einfach günstig und förderlich, im eigenen Umfeld darauf bedacht zu sein, dass alle genug zu essen haben und zumindest mit dem Nötigsten versorgt sind? Hier schließt sich ja dann wieder der Kreis zur Verantwortung in der Gemeinschaft (siehe oben).
Am 21. Juni abends zieht Jupiter weiter und begünstigt dann für fünf Wochen die mentale Arbeit, das Rationalisieren und „Wiederkäuen“ eigener Wahrheiten und Erkenntnisse (Tor 24, Die Wiederkehr).
Neue Wege
Ab 23. Juni wird es dann besonders interessant! Die Mondknoten wechseln ihre Position; statt von Abenteuerlust (Tor 28, Des Großen Übergewicht/Der Spieler) und Versorgungsfragen (Tor 27, Ernährung) wird unser Weg dann von der Auseinandersetzung mit Werten (Tor 50, Der Tiegel, das Opfergefäß) und von dem Potenzial für Neuanfänge (Tor 3, Die Anfangsschwierigkeit) gesäumt. Für die kommenden beiden Monate ist also eine Besinnung auf das, was uns wichtig ist und wonach wir uns richten, angesagt. Und es geht hin zu neuen Anfängen, zum Ordnen alles dessen, was sich möglicherweise noch im chaotisch wirkenden Urzustand befindet, aus dem etwas ganz Neues entstehen möchte.
Spannend ist das deshalb, weil damit erneut die Kraft der „Mutation“ in Gang gesetzt wird (Kanal 60-3, Mutation) – und diesmal für ganze zwei Monate. Wir hatten das ja im Mai schon mal gut drei Wochen lang. Für mich ist das die spannendste Energie-Aktivierung dieses Jahres! Wieso? Weil es sich um die Kraft für völlig Neues, noch nie Dagewesenes handelt, die die Planeten uns hier bescheren. Passender geht es nicht für diese Zeit des Wandels!
Konkret kommt hier der Druck von Einschränkungen (Pluto in Tor 60, Die Beschränkung) zusammen mit der Schaffenskraft für eine Neuordnung (nördl. Mondknoten wie erwähnt in Tor 3, Die Anfangsschwierigkeit). Das heißt, wenn es soweit ist, entsteht da aus dem möglichen Chaos etwas ganz Neues. Wenn es soweit ist! Es handelt sich hier um fluktuierende Energie, mal ist sie da, mal nicht; man kann hier nichts erzwingen. Vielleicht sind wir in vielen Bereichen gerade in einer Art Gärungsphase und es dauert einfach noch, bis sich etwas Neues zeigt?
Man muss hier auch nicht unbedingt etwas tun, nur offen sein für das, was an neuen Impulsen da ist, was sich von innen heraus wandeln möchte. Da kann sich dann die Wohnung wandeln oder die Kleidung, der Job oder die Beziehung oder oder oder… Entscheidend ist, dass das nicht vom Kopf her geschieht, sondern aus dem Bauch, und zu seiner eigenen Zeit. Vielleicht entstehen auch ganz neue kreative Ansätze in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, technischen Zusammenhängen? Im Grunde ist alles möglich – und wir stärken das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
FAZIT
Frühsommerliche Leichtigkeit und Freude am Austausch dürfte diesen Monat weitgehend prägen. Dazu kommt eine mehr oder weniger ausgeprägte Emotionalität mit der Möglichkeit, das, was ausgereift ist, tatsächlich umzusetzen, speziell in der ersten und dritten Juniwoche. Auch eine gewisse Abenteuerlust kann das Leben würzen. Wie immer gilt es da der eigenen inneren Autorität und Strategie des Typs zu folgen. Gemeinschaft und Zugehörigkeit wollen genossen, aber auch überprüft werden: Stimmt das Zusammenleben, und wie sieht es mit der Verantwortung aus? Im Hintergrund - und etwa ab der Sommersonnenwende verstärkt - wirkt der Druck und die Kraft für die Entstehung von ganz Neuem in allen möglichen Bereichen. Vieles Alte hat offenbar ausgedient; jetzt drängt überall etwas Neues hervor, zunächst noch ungeordnet und chaotisch und vielleicht auch noch gar nicht sichtbar, aber die Entstehungsprozesse sind im Gange.
Öffnen wir uns also für neue Potenziale, und freuen wir uns auch einfach am beginnenden Sommer!
Anna Bahlinger