Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im November 2021

Der Monat November zeichnet sich – wie der Mai - jedes Jahr dadurch aus, dass er eine individualistische Färbung hat (Sonne und Erde durchlaufen bis kurz vor Monatsende „individuelle“ Tore). Individualismus im Human Design bedeutet: Ich mache mein Ding, denke auf meine Weise, verhalte mich auf meine Weise, egal was die anderen tun. Dadurch kommt Neues in die Welt, es kann sich etwas verändern. Zunächst stößt ein Individualist aber meist auf Unverständnis, und überhaupt ist es ja nicht immer so angenehm, „anders“ zu sein – mit anderen Worten: da kann man auch melancholisch werden. Während wir mit dem Mai eher das Innovative assoziieren („Alles neu macht der Mai“), verbinden wir mit dem November traditionell - und auch wetterbedingt - eher das Melancholische, Schwermütige. Genau genommen, kann man aber auch darin so schön schwelgen, und es können in solchen Stimmungen die wunderbarsten Kunstwerke entstehen. Vor allem  Musik ist ein Super-Heilmittel in solchen Zeiten, Musik machen, Musik hören…

Individualität und Melancholie

Wieso schreibe ich das hier? Weil der November in diesem Jahr womöglich noch individualistischer bzw. selbstbezogener ist als sonst. Zu den „üblichen“ individualistischen Tages-Färbungen (durch Sonne und Erde) kommen in diesem Jahr noch zwei längerfristige Transite, die diese Tendenz noch verstärken. Beide kennen wir schon, den einen aus den beiden Vormonaten, den anderen aus dem Frühjahr bzw. aus dem letzten Jahr.

Aktivismus

Die Rede ist zum einen von der direkten Umsetzungsfähigkeit unserer Impulse, die uns schon seit Anfang September auf Trab hält und das noch bis in den Januar hinein tun wird (Kanal 20-34, Charisma, durch die Mondknoten aktiviert): Jeder ist beschäftigt, hat zu tun, die Aktivitäten überschlagen sich geradezu… Melancholisch ist das zwar weniger – dafür hat man gar keine Zeit! – , aber es bewirkt, dass jeder für sich mit irgendwas unterwegs ist. Diese direkte Handlungsmöglichkeit kann wohltuend sein für diejenigen, die sonst nicht so leicht in die Gänge kommen, kann aber gerade für diese Menschen auch zu einer Überlastung des Körpersystems führen. Also: Mehr denn je ist es wichtig, auf die eigene Autorität zu achten, wann ein Handeln angesagt ist, und möglichst nicht einfach loszulegen. (Übrigens: Eine genauere Beschreibung dieses Kanals findet sich in der September- bzw. Oktobervorschau – siehe http://annabc.de/Meine-Angebote/Monatsvorschau/Oktober-2021/)

Meine Wahrheit, deine Wahrheit

Zum anderen geht es um den Bereich der Gedanken. Seit 25. Oktober ist der Druck zum Finden der eigenen Wahrheit, die schon seit gut vier Monaten mehr oder weniger spürbar vorhanden ist (Pluto in Tor 61), wieder verbunden mit der dazugehörigen Fähigkeit zu grübeln (Uranus in Tor 24); beides wird damit für alle verstärkt wahrnehmbar (Kanal 61-24, Bewusstheit/der Denker). Das hatten wir schon mal: in diesem Jahr von März bis Mitte Juni und letztes Jahr volle sechs Monate lang, von Mai bis November 2020. Das war ungefähr die Zeit, in der sich die verschiedenen Einstellungen zum aktuellen C-Geschehen herausbildeten; die Zeit von März bis Juni 21 habe ich eher so in Erinnerung, dass sich die gesellschaftliche Spaltung in dieser Frage eher noch vertiefte.

Da könnte Kreativität gefragt sein – und es geht ja bei dieser Aktivierung um Innovation im Denken, um neue Ansätze. Also besteht jetzt einfach erneut die Chance, auf ganz neue Ideen zu kommen (passend zu Uranus, dem Revoluzzerplaneten)! Das gilt natürlich nicht nur in Bezug auf die C-Situation, sondern ganz generell und auf alles Mögliche bezogen. Es dürfte überall zu innovativen Denkansätzen kommen und wir sind sozusagen kosmisch eingeladen, auch ganz „verrückte“ Dinge zu denken. Ob die dann für irgend jemanden nachvollziehbar sind, und ob man sie dann auch in die Tat umsetzt – was ja wie gesagt zur Zeit relativ leicht möglich ist - , steht auf einem anderen Blatt. Es könnte so sein, dass jeder noch mehr als sonst an der eigenen „Wahrheit“ festhält, es könnte aber auch so sein, dass sich ganz andere, neue Geistesblitze einstellen.

Vielleicht gibt es ja dann auch wieder Annäherungen? Das wäre meine Hoffnung. Wobei ein Blick auf die Details zeigt, dass jetzt im November sowohl die Möglichkeit besteht, dass man durch Weisheit Einfluss gewinnt – dass sich also die erkannte Wahrheit durchsetzt – , als auch dass man in einer Machtstellung versucht, andere gefügig zu machen (Tor 61, 5. Linie, Einfluss). In der ersten Monatshälfte kommt die Möglichkeit dazu, günstige Gelegenheiten zu Erkenntnissen zu nutzen –  oder sie aus Argwohn zu verpassen (Tor 24, Linie 6, Der geschenkte Gaul, bis 16.11.), in der zweiten Monatshälfte können Fehler der Vergangenheit zugegeben oder durch Rationalisieren heruntergespielt werden (Tor 24, 5. Linie, Beichte). Es ist also alles drin….

Noch ein Hinweis: Diese „individuellen“ Denkprozesse zeichnen sich dadurch aus, dass man die Dinge hin- und herwälzt, bis irgendwann der Groschen fällt und einem ein Licht aufgeht – aber wann das so sein wird, kann man nicht wissen - genauso wenig, wie man die gewonnene Erkenntnis begründen kann. Irgendwann „weiß“ man etwas einfach.  

Jahresausklang

Übrigens bleibt auch diese Aktivierung bis in den Januar! Für den Rest des Jahres haben wir also die Kombination von eigenen Gedanken und der sofortigen Umsetzung (oder besser Umsetzungsmöglichkeit) von Impulsen. Seien wir also drauf gefasst, dass der eine oder die andere irgendwelche Dinge tun wird, die nicht unbedingt nachvollziehbar oder längerfristig haltbar sind, und achten wir, wie gesagt, für das eigene Handeln immer zuerst darauf, was die eigene innere Autorität uns sagt!

Kampfeslust und Kommunikation

Der individuelle Touch dieses Monats wird übrigens weiterhin verstärkt durch die kämpferische Kraft des Mars, der sich ab 2. November ebenfalls durch „individuelle“ Tore bewegt – ich könnte mir vorstellen, dass das mehr Kampfeslust für das Eigene bewirkt. Außerdem äußert sich in der Monatsmitte auch Merkur „individuell“ (er ist vom 10. bis 27. Nov. in „individuellen“ Toren) – in der Zeit werden wir das Individuelle, das Eigene, die persönliche Wahrheit also eher auch kommunizieren (nicht „nur“ ausagieren).

Fast gleichzeitig ist auch die Sensibilität aktiviert (Kanal 19-49, Synthese/feinfühliges Reagieren, 10.-23. Nov.), was dann doch den Blick für die anderen und deren Bedürfnisse öffnen dürfte (sowie natürlich auch für die eigenen Sensitivitäten). Mehr dazu im nächsten Absatz.

Was noch?

Vom 4. bis 9. November bekommt der Aktivismus eine gewisse Ausrichtung, indem er mit unserer Identität verbunden ist (Venus in Tor 10, Das Auftreten/Selbstliebe), wir werden an diesen Tagen also eher authentisch handeln können (statt nur Energie auszuagieren); möglicherweise zeigt sich das besonders in unseren Beziehungen.

Am 10. November wechselt Saturn von den Träumen (Tor 41, Die Minderung) zu den Bedürfnissen  (Tor 19, Die Annäherung/Ansprüche) Das „richtige“ Maß an Bedürfnissen und der disziplinierte Umgang damit steht dann ebenfalls bis in den Januar auf der Tagesordnung – für den Einzelnen  mehr oder weniger spürbar. Wobei „Bedürfnisse“ alles mögliche heißen kann – emotionale Bedürfnisse, materielle… Bis 23. November wird dieses Thema und der sensible Umgang damit für alle spürbar sein und bringt uns auch voran („Glücksplanet“ Jupiter befindet sich bis 23.11. noch im ergänzenden Tor 49, Die Umwälzung/Prinzipien; damit ist – wie oben schon erwähnt – vom 10.-23.11. der ganze Kanal der Synthese/des feinfühligen Reagierens aktiviert).

Für ein paar Tage, vom 11. bis 16. November, könnten alle versuchen, ihre individuellen Erkenntnisse auch zu formulieren und verständlich zu machen (Kanal 43-23, Strukturierung, „von Genie bis Freak“). Die Frage ist, wenn alle reden, wer dann noch zuhört… aber wir sind ja gleichzeitig auch sensibel für eigene und fremde Bedürfnisse.

FAZIT

Ein guter Monat, um das Eigene, das individuell Besondere, zu klären und zu stärken. Was auch immer das sein mag! Die eigene tief innere Wahrheit, das eigene Vorgehen, der eigene Weg... Es geht nicht mehr um äußere Autoritäten, was jetzt zählt, ist die innere Autorität. Authentisch mit sich selbst seinen Beitrag leisten zum großen Ganzen, egal, ob andere das verstehen und mit tragen oder nicht. Das verlangt Selbstliebe und Selbstvertrauen – oder Gottvertrauen!?  Es kann ein sehr kraftvoller und kreativer Monat sein für alle, die bereit sind, sich auf diesen Weg, den eigenen Weg, einzulassen, und zu den eigenen Qualitäten und Erkenntnissen zu stehen. Wer auf den Konsens mit anderen baut, dürfte jetzt eher schlechte Karten haben. Nutzen wir also die Gelegenheit, der persönlichen inneren Wahrheit auf die Spur zu kommen und innovative Gedanken und Erkenntnisse  aufblitzen zu lassen. Lassen wir uns nicht allzu sehr beeinflussen von all den Umtriebigkeiten um uns herum, nutzen aber die vorhandene Kraft, das, was uns am Herzen liegt, voranzubringen. Machen wir uns unsere eigenen Ansprüche und die Bedürfnisse anderer bewusst und gehen sensibel damit um, ohne auf die eigene Entwicklung zu verzichten. Es geht nicht gegen andere, sondern für uns selbst, für die Entwicklung unseres Potenzials. Trauen wir uns, Farbe zu gewinnen!

Anna Bahlinger

Potenzialentfaltung
Entdecke deine angeborenen Fähigkeiten